Das verheerende Aus für Imker: Asiatische Hornissen zerstören Bienenvölker
2024-11-20
Autor: Gabriel
Der Schock sitzt tief
Imker Patrick Gubler aus der Schweiz ist am Boden zerstört – und voller Wut. In nur wenigen Tagen haben asiatische Hornissen seine gesamte Bienenzucht ausgelöscht, die er mit unzähligen Stunden harter Arbeit und viel Herzblut aufgebaut hat. Von stolzen 45 Bienenvölkern mit beinahe drei Millionen Bienen ist nichts mehr übrig.
"Ich habe alles für meine Bienen getan! Jeden Jahr habe ich 900 Stunden in ihre Aufzucht und Pflege investiert. Jetzt ist all das umsonst, ich kann nur noch weinen", erzählt der 45-jährige Gubler, dessen Lebenswerk durch die Angriffe der Hornissen komplett vernichtet wurde. Auch die finanziellen Folgen sind katastrophal: Um die 15.000 bis 20.000 Franken würde es kosten, all seine verlorenen Völker zu ersetzen – eine Summe, die er nicht aufbringen kann.
Der Albtraum beginnt
Alles nahm seinen Lauf am 8. Oktober, als Gubler feststellte, dass seine Bienen in Aufruhr waren. „Hunderte Hornissen stürzten sich auf meine Bienen, es war ein blutiges Massaker“, erinnert er sich. Gubler versuchte sofort zu handeln und meldete den Angriff auf der Webseite www.asiatischehornisse.ch. Doch die erhoffte Unterstützung ließ auf sich warten.
„Ich fühlte mich machtlos, während die Hornissen weiterhin töteten“, beklagt er sich, nachdem er tagelang auf eine Reaktion wartete. Es verging viel Zeit, bis er die richtigen Ansprechpartner erreichte, während die Hornissen ungehindert wüteten.
Ein furchtbares Ökosystem
Die asiatischen Hornissen, die sich als gefräßige Räuber von Honigbienen entpuppen, machen ihrem Namen alle Ehre. Sie töten die Bienen im Flug, entfernen deren Köpfe und transportieren die proteinreichen Körper in ihre Nester, um ihre Larven zu ernähren. Schätzungen zufolge konsumiert ein durchschnittlicher Hornissenschwarm jährlich bis zu 11 Kilogramm Insekten – davon entfallen etwa 60 Prozent auf Honigbienen.
Nach verzweifelten Versuchen, Hilfe von Fachleuten zu erhalten, suchte Gubler selbst nach dem Hornissennest, jedoch ohne Erfolg. Ein möglicher Ansatz – das Fangen einer Hornisse mit einem Peilsender – scheiterte an fehlenden Mitteln seiner Unterstützer.
Der verzweifelte letzte Versuch
Gubler versuchte, seine Bienen durch den Umzug von Königinnen und der Nutzung von Hornissenfallen zu retten, doch dies brachte keinen Erfolg. „In nur drei Tagen hatte ich 25 Völker verloren“, klagt er. „Die Hornissen hörten nicht auf, und die Bienen werden schnell schwach, was zu einem gefährlichen Ökosystem führt.“
Viele Bienen produzieren Propolis, ein natürliches Antibiotikum, das sie vor Krankheiten schützt. „Ohne Propolis sind sie anfällig und können leicht infiziert werden“, erklärt Gubler, der letztlich dazu gezwungen war, seine überlebenden Bienen mit Schwefelgas zu töten – ein herzzerreißender Schritt.
Die Wut auf das System
Patrick Gubler ist nicht allein in seinem Kampf. Viele Imker sehen sich der gleichen Bedrohung durch asiatische Hornissen ausgesetzt. Gubler kritisiert zudem die unzureichenden Maßnahmen der Behörden. „Es ist frustrierend zu sehen, wie wenig die Regierung unternimmt, um uns zu unterstützen. Die Imkervereine, viele von ihnen bestehen aus Freiwilligen, haben kaum Mittel. Wir hören ständig, wie wichtig Bienen für die Umwelt sind, aber wenn es darum geht, sie zu schützen, bleibt das Gerede wertlos.“
Die Bedrohung breitet sich aus, und Gubler versteht den Schmerz vieler älterer Imker, die an einem Punkt angekommen sind, an dem sie aufgeben und ihre Bienenverkäufe schließen. "Ich hoffe, dass ich eines Tages wieder anfangen kann, aber es wird Jahre dauern, bis ich soweit bin”, sagt er voller Hoffnung und Entschlossenheit, seine Bienen erneut zu züchten.