
Demenz: Tagesmüdigkeit steigert das Risiko für Frauen über 80 erheblich
2025-03-20
Autor: Lukas
Fühlen Sie sich tagsüber oft müde? Das könnte ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung des Gehirns sein.
Eine neue US-Studie hat herausgefunden, dass Frauen über 80 Jahre, die im Laufe von fünf Jahren zunehmende Tagesmüdigkeit erleben, ein doppelt so hohes Risiko haben, an Demenz zu erkranken.
Wie wurde die Studie durchgeführt?
In dieser Studie wurden 733 Frauen im Durchschnittsalter von 83 Jahren verfolgt, die zu Beginn der Untersuchung keine Anzeichen von Demenz zeigten. Über einen Zeitraum von fünf Jahren wurde ihre kognitive Gesundheit genau beobachtet.
Die Ergebnisse sind alarmierend: 13 Prozent der Teilnehmerinnen (93 Frauen) entwickelten eine Form von Demenz. Um den Schlaf und den Tag-Nacht-Rhythmus der Probandinnen zu messen, trugen sie drei Tage lang Geräte am Handgelenk. Anhand dieser Daten wurden Veränderungen in der nächtlichen Schlafdauer und -qualität analysiert.
Schlaf als Schlüssel zur kognitiven Gesundheit
"Schlaf ist entscheidend für die kognitive Gesundheit, da er dem Gehirn die notwendige Erholung und Regeneration bietet, die unsere Fähigkeit zur klaren Denkweise und zum Behalten von Informationen verbessert," erklärte Dr. Yue Leng von der Universität Kalifornien. Sie wies darauf hin, dass bislang wenig darüber bekannt sei, wie Schlafveränderungen und kognitive Funktionen über die Zeit zusammenhängen und inwieweit sie das Demenzrisiko im höheren Alter beeinflussen. "Unsere Studie deutet darauf hin, dass Schlafprobleme möglicherweise ein frühes Zeichen oder Risikofaktor für Demenz bei Frauen über 80 sein können."
Veränderungen im Schlafverhalten
Nach fünf Jahren fanden die Forscher bei mehr als der Hälfte der Teilnehmerinnen (56 Prozent) erhebliche Veränderungen im Schlafverhalten. 44 Prozent hatten einen stabilen Schlaf, während 35 Prozent berichteten, dass ihre nächtlichen Schlafgewohnheiten abnahmen. 21 Prozent gaben an, tagsüber zunehmende Müdigkeit zu verspüren.
Das Ergebnis zeigt eine klare Verbindung: Bei den Frauen mit stabilem Schlaf entwickelten acht Prozent eine Demenz, während bei jenen mit abnehmendem Nachtschlaf der Anteil bei 15 Prozent lag. Besorgniserregend ist jedoch die Gruppe der Frauen mit steigender Tagesmüdigkeit, von denen 19 Prozent an Demenz erkrankten.
Dr. Leng erklärte weiter: "Wir haben festgestellt, dass sich die Schlafgewohnheiten bei Frauen in ihren Achtzigern innerhalb von nur fünf Jahren dramatisch verändern können. Dies sollte uns dazu anregen, weitere Studien zu initiieren, die alle Aspekte des Schlafverhaltens untersuchen, um mögliche Zusammenhänge mit dem Demenzrisiko besser zu verstehen."
Zusätzlich zur Schlafqualität sollten auch andere Lebensstilfaktoren wie Ernährung, Bewegung und soziale Aktivitäten in zukünftige Forschungen einbezogen werden, um ein umfassenderes Bild über den Zusammenhang zwischen Tagesmüdigkeit und Demenzrisiko zu erhalten.