Das eidgenössische Schützenfest im Jahr 1924 in Aarau markierte den Beginn einer außergewöhnlichen Schweizer Tradition: die Brändli Bombe. Diese köstliche Praline wurde von der Confiserie Brändli zur Feier des 100-jährigen Bestehens des Schweizerischen Schiesssportverbandes kreiert.

Die Frage, ob der Name „Bombe“ eine Verbindung zum Schiesssport hat, bleibt bis heute unbeantwortet. Alexandra Brändli, die das Unternehmen in fünfter Generation leitet, vermutet es, ist sich aber nicht ganz sicher. Ihr Urgroßvater wählte den markanten Namen damals mit Bedacht.

Ein Jahrhundert voller Tradition und Handwerk

Seit der ersten Herstellung bleibt das Rezept der Brändli Bombe unverändert, und die Praline wird nach wie vor in Handarbeit produziert. „Es ist beeindruckend zu sehen, was sich in den letzten 100 Jahren verändert hat, während die Brändli Bombe konstant geblieben ist“, so Brändli. Der gesamte Herstellungsprozess dauert drei Tage und wird komplett in der Manufaktur in Aarau durchgeführt. Insgesamt wurden seit 1924 schätzungsweise 10 Millionen Pralinen produziert, wobei aktuell etwa 120.000 Stück jährlich in die ganze Welt versendet werden.

Die Brändli Bombe ist mit einem Durchmesser von vier Zentimetern eine stattliche Praline. Ihr Preis von 6.40 Franken spiegelt die aufwendige handwerkliche Fertigung wider. Viele Kunden teilen die Praline und genießen sie über mehrere Tage. Im eigenen Tearoom in Aarau wird die Brändli Bombe mit einem Messer serviert, um den Gästen das Portionieren zu erleichtern.

Ein königlicher Fan und herzerwärmende Geschichten

Obwohl die Brändli Bombe in der Schweiz beliebt ist, gewann sie auch das Herz der britischen Königinmutter. Schweizer Erzbischof Bruno Bernhard Heim brachte ihr die delikate Praline während eines Besuchs als Geschenk mit. Die Königin war so begeistert, dass sie die Bomben über Jahre hinweg bestellte und ihren royalen Gästen beim Afternoon Tea servierte.

Die Geschichte der Brändli Bombe ist nicht nur reich an Anekdoten, sondern auch an nostalgischen Erinnerungen. Alexandra Brändli erzählt von einem herzerwärmenden Brief, den sie kürzlich von einer älteren Dame erhielt. Diese berichtete von ihrer Schulzeit und wie sie und ihre Freundin sich nach harten Mathematikprüfungen mit einer Brändli Bombe belohnten, um ihre „überstandenen Ängste“ zu feiern. Solche persönlichen Rückmeldungen machen die Geschichte des Familienunternehmens besonders wertvoll.

Die Zukunft der Brändli Bombe

Die Confiserie Brändli ist sich sicher, dass sich an der Rezeptur und der Herstellungsweise auch in den kommenden Jahren nichts ändern wird. Alexandra Brändli ist überzeugt: „Ich glaube fest daran, dass die Brändli Bombe auch zu ihrem 200. Geburtstag genau gleich aussehen und schmecken wird.“ Diese unerschütterliche Hingabe zur Tradition und Qualität sichert der Brändli Bombe einen Platz im Herzen von Schokoladenliebhabern für viele Generationen.