Technologie

Die Garmin Fenix 8 im Test: Ist sie der neue Maßstab im Wearable-Markt?

2024-10-09

Autor: Alina

Die Diskussion um Smartwatches und Sportuhren wird intensiver – Erinnerungen an die hitzigen Debatten über das Blackberry mit Tastatur gegen das iPhone ohne Tasten kommen auf. In Online-Foren maulen sowohl Fans von Android- als auch Apple-Smartwatches, als auch die leidenschaftlichen Anhänger von Garmin-Sportuhren: „Eure Uhren sind Spielzeug!“ und „Eure können zu wenig!“, lautet der Streitereien.

Ein zentrales Streitargument der letzten Jahre war die Bildschirmtechnologie. Während Samsung, Apple und andere Firmen auf lebendige OLED-Displays setzen, verwendet Garmin in seiner populärsten Sportuhr, der Fenix, die MIP-Sparbildschirme. Diese sind zwar nicht so farbenfroh, schonen jedoch den Stromverbrauch. Die Frage, welche Technologie bei Sonnenlicht besser abzulesen ist, bleibt in den Online-Debatten weiterhin unbeantwortet.

Garmin nimmt den Wind aus den Segeln

Mit der neuen Fenix 8 (ab 1000 Franken) stellt Garmin seine einzige Sportuhr vor, bei der Nutzer wählen können, ob sie den schöneren OLED-Bildschirm oder den funktionalen MIP-Bildschirm bevorzugen. Die Fenix ist jetzt in drei Größen, zwei Bildschirmvarianten und zahlreichen Gehäusematerialien und -farben erhältlich.

Ich habe das Modell mit einem 47 mm großen Gehäuse und einem OLED-Display getestet – ich persönlich bin ein großer Fan dieser Display-Technologie, da sie selbst bei direkter Sonneneinstrahlung eine hervorragende Lesbarkeit bietet. Die Frage nach der Zukunft der Epix-Reihe ist gegeben, da diese bereits OLED-Displays hatte, und in dieser Testversion kein neues Modell angeboten wurde.

Die Fenix 8 hat außerdem Mikrofone und Lautsprecher eingebaut, eine Funktion, die Konkurrenzprodukte schon lange besitzen. Somit können Anrufe entgegengenommen werden, selbst wenn das Smartphone im Wanderrucksack bleibt – unglaublich praktisch!

Apple Watch und co. im Nacken

Ein Feature, das jedoch noch fehlt, ist die Möglichkeit, das Handynetz ohne verbundenes Smartphone zu nutzen. Das wäre insbesondere beim Wandern von Vorteil, denn viele möchten unterwegs ohne Smartphone-Distraktionen sein.

Ebenfalls bemerkenswert ist die Einführung einer Sprachsteuerung, denn die komplexen Menüs von Garmin waren in der Vergangenheit oft Anlass für Frustration. Jetzt können einfache Befehle per Sprachsteuerung gegeben werden, um zum Beispiel den Wecker zu stellen oder die gewünschte Sportart auszuwählen. Anfangs war die Voice-Funktion manchmal unzuverlässig, doch regelmäßige Updates optimieren die Funktionalität spürbar.

Alte Stärken bleiben bestehen

Trotz dieser nützlichen Neuerungen bleibt die Fenix 8 der bewährten Garmin-Tradition treu. Sie bietet alle erstklassigen Tracking-Funktionen, die beste Taschenlampe aller Smartwatches, hervorragende Kompatibilität mit sowohl iPhones als auch Android-Geräten sowie eine beeindruckende Akkulaufzeit – Eigenschaften, die auch die Vorjahresmodelle besitzen, allerdings zu einem deutlich günstigeren Preis.

Mein Testmodell mit OLED-Display hielt über eine Woche mit wenigen Trainingseinheiten durch. Wer jedoch regelmäßig trainiert und GPS nutzt, muss öfter aufladen.

Fazit

Mit der Fenix 8 handelt es sich um einen klaren Schritt von Garmin, die unbestrittenen Erfolge der Apple Watch nicht zu ignorieren. Eine reine Sportuhr wird in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr ausreichend sein. Smartwatches müssen eine Kombination aus Sportfunktionen und praktischen Alltags-Features bieten.

Langfristig steht Garmin nun vor der Frage, ob sie an ihrem Betriebssystem festhalten oder stattdessen auf das flexible wearOS von Google umsteigen, um mehr funktionale Smartwatch-Möglichkeiten anzubieten. Diese Debatte spiegelt sich in der gesamten Tech-Industrie wider: Nutzer wollen die beste Software, während Hersteller die Kontrolle über ihre Produkte behalten möchten. Doch die Tech-Giganten ziehen in der Software-Entwicklung immer noch davon.