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Die umstrittenen Kündigungen der "Sugus"-Häuser in Zürich: Ein Familienkonflikt mit weitreichenden Folgen

2024-12-05

Autor: Leonardo

In Zürich brodelt es: Die Kündigungen von 105 Mietparteien in den bunten "Sugus"-Häusern im Kreis 5 sorgen für massive Aufregung. Diese bunte Wohnanlage, einst von Leopold Bachmann, einem sozialen Pionier der Zürcher Immobilienwelt, geplant, steht nun im Fokus eines Skandals.

Leopold Bachmann (1933–2021) war nicht nur ein Geschäftsmann, sondern auch jemand, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, bezahlbaren Wohnraum für Familien in Zürich zu schaffen. Unter seiner Leitung entstanden rund 5000 Wohnungen, eine beachtliche Zahl, die seiner Familie nun eine dominante Rolle auf dem Schweizer Immobilienmarkt sichert.

Die Kündigungen, die kurz vor Weihnachten angekündigt wurden, kommen jedoch einem Schlag ins Gesicht für viele der betroffenen Mieter, die oft nur schwer eine neue, erschwingliche Wohnung finden werden. Dies hat nicht nur die Gemüter der Mieter erhitzt, sondern auch zahlreiche Politiker, die das Vorgehen der Bachmann-Tochter Regina scharf kritisieren.

Doch was steckt wirklich hinter den Kündigungen? Recherchen der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) zeigen, dass der Konflikt tief in der Familie verwurzelt ist. Es gibt ernsthafte Vorwürfe gegen Regina Bachmann, die in der Vergangenheit eine fragwürdige Kontrolle über das Vermögen ihres Vaters erlangt haben soll, während er gesundheitlich angeschlagen war.

Die Pläne für eine Totalsanierung der betroffenen Häuser bedeuten in der Regel steigende Mieten – genau das Gegenteil von dem, wofür Leopold Bachmann einstand. Laut Berichten aus dem Umfeld der Familie wünschte sich der patriarchale Unternehmer, dass die "Sugus"-Häuser im Sinne der sozialen Verantwortung weitergeführt werden. Doch Regina Bachmann scheint ein anderes Ziel zu verfolgen, finanziell lukrativeres.

Ihre Geschwister, insbesondere Manuela Bachmann, haben kein Verständnis für das aktuelle Vorgehen und sehen es als einen klaren Bruch mit den Werten ihres Vaters. Sie macht deutlich, dass die aktuellen Handlungen nicht im Sinne ihres Vaters sein können. Währenddessen verweigert Regina Bachmann nach wie vor jeglichen Kommentar zu den Vorwürfen.

Die Familienfehde wird immer deutlicher: Gerichte haben bereits in der Vergangenheit kritisch über Reginas Geschäfte geurteilt, und die Verwandten scheinen sich weiter zu distanzieren. Ein klarer Beweis für diese Spaltung ist die Tatsache, dass in der Todesanzeige von Leopold Bachmann seine Tochter Regina nicht erwähnt wurde.

Für die Mieter der "Sugus"-Häuser sind die Entwicklungen tragisch – sie stehen vor der Unsicherheit, wo sie während der bevorstehenden Sanierungsarbeiten unterkommen sollen. Die städtische Situation in Zürich ist bereits angespannt, was diesen Fall umso dringlicher und relevanter macht.

Könnte dies einen Wendepunkt im Umgang mit Erbschaften und dem sozialen Wohnungsbau in Zürich markieren? Die nächsten Monate werden entscheidend sein, nicht nur für die betroffenen Mieter, sondern auch für die gesamte Immobilienlandschaft der Stadt. Sowohl die Mietenden als auch die Politik sind in Alarmbereitschaft, und die Fragen rund um Transparenz und soziale Verantwortung werden lauter. Bleibt abzuwarten, ob sich hier eine Lösung finden lässt oder ob der dramatische Konflikt noch weitere Wellen schlagen wird!