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Fluggesellschaften unter Beschuss: „Mit Ihren Airlines zu fliegen, ist eine Katastrophe“

2024-12-09

Autor: Emma

In den USA wird aktuell eindringlich über die sogenannten Junk Fees diskutiert. Diese Zusatzgebühren, die bei Flugreisen sowohl für die Sitzplatzwahl als auch für die Gepäckaufgabe anfallen, stehen im Mittelpunkt einer Anhörung vor einem Ausschuss des US-Senats. Die Vertreter der Fluggesellschaften American, Delta, United, Frontier und Spirit mussten sich den Fragen von Senator Richard Blumenthal einer der Hauptkritiker dieser Praktiken stellen.

Blumenthal erklärte: „Unsere Untersuchung hat ergeben, dass diese Airlines im Jahr 2023 mehr als 3 Milliarden Dollar nur durch Sitzplatzgebühren eingenommen haben. Dies ist eine alarmierende Steigerung von 50 Prozent im Vergleich zu 2018.“ Er betonte auch, dass es sich hierbei um Gebühren handele, die nicht in den Basisflugpreis eingerechnet sind, sondern nur zusätzliche Kosten für die Auswahl eines bestimmten Sitzplatzes darstellen.

Laut einem Bericht haben die fünf großen Airlines zwischen 2018 und 2023 insgesamt unglaubliche 12,4 Milliarden Dollar allein durch Sitzplatzgebühren umgesetzt. Diese Erhöhung ist besonders besorgniserregend, da sie auf Kosten der Verbraucher geht, die für eine angemessene Flugerfahrung zahlen möchten.

Ein weiterer Streitpunkt betrifft die Strategie von Frontier und Spirit, ihren Mitarbeitern Prämien zu zahlen, um Kunden zusätzliche Gebühren für übergroßes Handgepäck aufzudrücken. Über 26 Millionen Dollar wurden zwischen 2022 und 2023 allein für diese Prämien ausgegeben, was Senator Josh Hawley dazu veranlasste, die Praktiken dieser Billigfluglinien als „abzockend“ und untragbar zu kritisieren.

Die Erfahrung vieler Reisender, insbesondere von Familien, gestaltet sich oft als frustrierend: „Ihnen ist doch klar, dass das Fliegen mit Ihren Airlines eine Katastrophe ist“, wandte sich Hawley an die Fluggesellschaften. Er verdeutlichte, dass er als Vater von drei kleinen Kindern von diesen Unannehmlichkeiten besonders betroffen sei.

In ihrer Verteidigung argumentiert Frontier, dass solche Maßnahmen dazu dienen, Chancengleichheit für alle Passagiere zu gewährleisten. Spirit Airlines wies die Vorwürfe in einer eigenen Stellungnahme zurück und sprach von „missverständlichen Interpretationen“ des Berichts.

United Airlines, vertreten durch CEO Scott Kirby, war nicht direkt anwesend, äußerte sich aber später, dass das Unternehmen bestrebt sei, den Kunden die Wahl zu lassen, ohne unnötige Gebühren zahlen zu müssen. „Wir möchten, dass unsere Kunden das beste Angebot für ihren Flug erhalten. Die Möglichkeit, ohne Add-Ons zu fliegen, ist uns wichtig“, erklärte Kirby.

Zudem wurde unter der Regierung von Präsident Joe Biden eine Regelung eingeführt, die Fluggesellschaften verpflichtet, ihre Gebühren transparent zu machen. Es sind jedoch weitere rechtliche Auseinandersetzungen im Gange, da Airlines sich gegen neue Vorschriften wehren, die noch umfassendere Offenlegungen, speziell bei Gepäck- und Stornierungsgebühren, verlangen könnten.

Während Airlines sich auf ihren Profit konzentrieren, zeigen Berichte, dass die Unzufriedenheit der Verbraucher weiter wächst. Die Frage ist, was als Nächstes kommt: Wird eine Reform im Flugsektor wirklich greifen oder bleiben die Passagiere weiterhin gefangen in einem Netz aus überteuerten Gebühren und frustrierenden Reiseerfahrungen?