Immer mehr Kunden sind überrascht von den neuen Angeboten bei Starbucks, insbesondere am Bahnhof Bern, wo Adriana (39) gerade ihren kleinen Soja-Cappuccino bestellt hat. "Willst du den kleinen Cafè-crème-Becher oder den Tall?" fragt die Barista und sorgt damit für Verwirrung.

Adriana ist verunsichert: "Ist das neu?" Die Barista bestätigt, dass der neue 'Short'-Cappuccino erst seit etwa zwei Wochen erhältlich ist. Neugierig schaut Adriana auf die Preisliste: Sechs Franken für den Mini-Cappuccino, der allerdings nur 237 ml enthält. Enttäuscht stellt sie fest, dass der 'Tall', mit 355 ml, nun 6.60 Franken kostet – ein Anstieg von 40 Rappen.

"Ich kann es kaum glauben, dass Starbucks auf die kleineren Größen setzt!" sagt Adriana und vergleicht die Preise: Bei anderen Cafés bekommt man einen kleinen Kaffee oft für etwa fünf Franken.

In einer offiziellen Stellungnahme erklärt Starbucks, dass die Größe 'Short' für Cappuccino und ähnliche Getränke global verfügbar ist, jedoch in der Vergangenheit nicht aktiv beworben wurde. Andrea Nagy von Starbucks stellt klar: "Wir haben diese Größe nun in unserem Menü hervorgehoben, um den Kunden mehr Optionen zu bieten."

Dennoch kritisiert der Konsumentenschutz diese Preispolitik als "raffiniert" und nennt es Shrinkflation – die Verbraucher bekommen weniger Inhalt für einen fast gleichbleibenden oder höheren Preis. Projektleiterin Josiane Walpen weist darauf hin, dass es für Kunden zunehmend schwieriger wird, die Preisentwicklung nachzuvollziehen, besonders seit die Preise nicht mehr direkt am Produkt angegeben werden müssen.

Ein Insider von Starbucks verrät zudem, dass diese Strategie von der Unternehmensführung als Möglichkeit gesehen wird, jüngere Kunden anzusprechen, die möglicherweise eher kleinere Portionen bevorzugen.

Die Frage bleibt: ist diese Strategie wirklich im Interesse der Verbraucher oder eher ein cleverer Schachzug, um die Gewinnspannen zu maximieren? Eins ist sicher: Die Kaffeewelt beobachtet gespannt, wie Starbucks auf diesen neuen Trend reagiert! Was denken die Verbraucher? Werden sie diese "mini" Angebote annehmen oder lassen sie sich von der Konkurrenz umstimmen? Die Zeit wird es zeigen!