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Gründenmoos St. Gallen: 150-Millionen-Projekt für Sportzentrum gescheitert – Ein Schock für Sportler!

2025-03-22

Autor: Leonardo

In einem entscheidenden Wendepunkt für den Sport in der Ostschweiz ist das 150-Millionen-Projekt für ein Sportzentrum im Gründenmoos, in unmittelbarer Nachbarschaft zum St. Galler Fussballstadion, gescheitert. Das Zentrum sollte nicht nur für den Breiten- und Spitzensport in Disziplinen wie Reiten, Handball, Unihockey und Tennis von überregionaler Bedeutung sein, sondern wurde heimlich als das 'zweite Magglingen' betrachtet.

In einer gemeinsamen Erklärung von Stadt und Kanton St. Gallen wurde bekanntgegeben, dass dem Projekt ein tragfähiger Businessplan für die kommenden Jahrzehnte fehle. Insbesondere die Finanzierung und das Betriebskonzept erwiesen sich als nicht tragfähig.

Die Grundlagen für das Projekt wurden im Jahr 2020 gelegt, als die Sportfeld Gründenmoos AG das Grundstück, das im Besitz der Stadt ist, pachtete. Die Vision war es, eine multidisziplinäre Sportanlage zu schaffen, die sportliche Talente in der Region fördern und nationalen Glanz verleihen sollte. Ein wichtiger Punkt: Der bestehende Zwischennutzungsvertrag wäre nächstes Jahr ausgelaufen.

Die Ambitionen für das Zentrum waren hoch. Geplant war eine Sporthalle mit Platz für 4000 Zuschauer und modernste Anlagen für Reitsport, verbunden mit dem renommierten CSIO-Event, der jährlich im Gründenmoos stattfindet. Über die Jahre haben sich die geplanten Kosten jedoch stetig erhöht: Begonnen mit 60 Millionen Franken stiegen die Schätzungen zunächst auf 100 Millionen und schließlich auf die aktuellen 150 Millionen Franken, was vor allem durch ein wachsendes Bauvolumen hauptsächlich bedingt war.

Doch hat man sich mit diesem ehrgeizigen Projekt übernommen? Stadt und Kanton stellen hohe Anforderungen an das Betriebskonzept, und im September 2024 hieß es, es müsse nachgebessert werden. Als das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) im Januar nachhakte, wurde deutlich, dass das Projekt mehr Zeit für die notwendigen Abklärungen benötigte.

Jetzt, mitten im März, tett der zuständige Regierungsrat Bettina Surber und der Stadtrat Mathias Gabathuler vor die Presse und gaben das endgültige Aus bekannt. Während der Pressekonferenz zeigten sie sich überzeugt, dass man sich insgesamt wohl übernommen hat. Die Bedenken über die langfristige Kostendeckung waren zu groß.

Dieses Scheitern des Großprojekts ist insbesondere für die Sportvereine in der Region bedauerlich. Marco Ellenberger, Mediensprecher des Handballvereins TSV St. Otmar, äußerte: 'Das wirft uns in der Gesamtplanung um Jahre zurück. Die Hallensituation in der Stadt ist prekär, es geht um Trainingskapazitäten für alle Sportarten und auch um die Durchführung von Veranstaltungen.'

Dennoch zeigt sich Ellenberger erleichtert, dass das Projekt in dieser Form nicht weiterverfolgt wird. 'Es wäre äußerst schwierig geworden, diese Situation noch zu retten.' Die Vereine fordern von der Stadt nun eine proaktive Rolle bei der Sportanlagenplanung.

Stadtrat Gabathuler kommentierte die Situation: 'Jede Sportart hat eine andere Ausgangslage und wir müssen diese evaluieren. Wir stehen in Kontakt mit den Vereinen und werden demnächst eine Sitzung einberufen, um über die nächsten Schritte zu sprechen.' Ein spezialisiertes Pferdesportzentrum könnte jedoch weiterhin auf der Agenda stehen, da der Standort weiterhin als optimal angesehen wird – besonders wegen der Nähe zum CSIO-Event.

Die Sportfeld Gründenmoos AG hielt sich bezüglich des Rückzugs der Stadt und des Kantons bedeckt. Man plant jedoch, im April weitere Informationen zur Zukunft des Projekts bekannt zu geben. Bleibt zu hoffen, dass trotz dieser Rückschläge neue Perspektiven für den Sport in St. Gallen entstehen.