Ein weiteres Desaster in der Champions League: Die Young Boys Bern erleiden mit einem vernichtenden 1:6 gegen Atalanta Bergamo ihre fünfte Niederlage im fünften Spiel. Nach einem vielversprechenden Start, als Silvère Ganvoula in der 11. Minute per Kopfball das erste Tor für YB erzielte, wähnte sich das Heimteam auf der Siegerstraße. Doch nur zwei Minuten zuvor hatte Atalanta bereits das erste Tor erzielt und damit die Richtung dieses Spiels vorgegeben.

Mateo Retegui, der Protagonist des Abends, glänzte mit zwei Toren. Charles De Ketelaere hingegen zeigte sich als Albtraum für die YB-Abwehr – bei fünf Toren war er direkt beteiligt und überrollte die Defensive der Berner mit beeindruckenden Steilpässen. Die Tatsache, dass der Europa-League-Held Ademola Lookman auf der Bank sitzen musste, machte die Sache nicht besser, da Atalanta dennoch jederzeit überlegen war.

YB musste sich nach dem Trainerwechsel von Patrick Rahmen zu Joël Magnin definitiv mehr erhofft haben, vor allem nachdem sie gegen Inter Mailand vor einem Monat ein positives Erlebnis hatten. Der bitterste Moment war jedoch, dass man in der gesamten Champions-League-Gruppenphase ganze 17 Tore kassierte – das sind mehr als drei pro Spiel, was die defensive Anfälligkeit unterstreicht.

Zu allem Überfluss steht für YB nun ein weiteres Heimspiel an, allerdings unter ganz anderen Vorzeichen. Am 29. Januar empfangen sie Roter Stern Belgrad im Wankdorf. Dazwischen müssen sie sowohl in Stuttgart (11. Dezember) als auch in Glasgow (22. Januar) antreten. Die Frage bleibt, ob YB in den restlichen Partien noch zu punkten vermag oder ob sie erneut erniedrigt werden. Die Fanbasis ist verunsichert und fragt sich, ob das Team in der nächsten Saison überhaupt in die Champions League zurückkehren kann, wenn sich die defensive Instabilität nicht verbessert.