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Klimakonferenz in Baku: Die Folgen von Trumps Wiederwahl für das Pariser Abkommen sind alarmierend

2024-11-08

Autor: Lukas

Es ist wieder soweit: Donald Trump, der 47. Präsident der USA, hat angekündigt, erneut aus dem Pariser Klimaabkommen auszutreten. In einem Interview mit NBC bezeichnete er den Vertrag als "Abzocke" und kritisierte, dass die USA Milliarden zahlen, während Großmächte wie China und Indien kaum zur Verantwortung gezogen werden.

Die Klimakonferenz, die am Montag in Baku, Aserbaidschan, beginnt, steht vor der Herausforderung, wie die finanziellen Mittel für Entwicklungsländer zur Bekämpfung des Klimawandels im Zeitraum nach 2025 bereitgestellt werden können. Bisher erhielten diese Staaten jährlich 87 Milliarden Franken zur Stärkung ihrer klimafreundlichen Infrastruktur und zum Hochwasserschutz.

Jedoch liegt der Fokus nun auf viel höheren Summen, die Entwicklungsländer fordern. Sie verlangen zwischen 350 und 900 Milliarden Franken pro Jahr. Laut einem UN-Report werden weltweit Investitionen zwischen 900 Milliarden und 2,1 Billionen Dollar notwendig sein, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen und eine nahezu emissionsfreie Welt zu schaffen.

Die Verhandlungen vor der Konferenz gestalten sich zäh, da sich die Vertragsstaaten bisher nicht auf ein Finanzierungsziel einigen konnten. Felix Wertli, der schweizerische Umweltbotschafter, äußerte Bedenken hinsichtlich der Machbarkeit dieser hohen Forderungen: "400 bis 900 Milliarden sind unrealistische Zahlen."

Ein zusätzliches Problem ist, dass mit Trumps Wiederwahl das Vertrauen zwischen reichen und armen Staaten weiter geschwächt wird. Die USA sind der weltweit zweitgrößte CO2-Produzent und haben historisch die höchsten Emissionen weltweit verursacht. Wenn die USA ihre Beiträge einstellen, müssen andere Geberstaaten einspringen, was die finanzielle Belastung erhöht.

Es besteht sogar die Möglichkeit, dass Trump nicht nur aus dem Pariser Abkommen, sondern auch aus der UN-Klimarahmenkonvention von 1992 austritt. Das hätte zur Folge, dass die USA keine Verpflichtungen zur Berichterstattung über ihre Emissionen mehr hätten. Ein solcher Austritt könnte binnen eines Jahres nach Ankündigung erfolgen.

Die geopolitische Lage hat sich seit Trumps erster Amtszeit verändert. Europa ist durch den Krieg in der Ukraine abgelenkt, während Spannungen mit China das internationale Klima zusätzlich belasten.

Trumps angekündigte Maßnahmen zur Rückgängigmachung der Klimapolitik der Biden-Administration könnten bis 2030 zu zusätzlichen vier Milliarden Tonnen Treibhausgasemissionen führen, wie der britische Thinktank Carbon Brief errechnete. Dies würde alle Fortschritte der letzten fünf Jahre im Bereich Klimaschutz zunichte machen.

Trotz aller widrigen Umstände ist nicht zu leugnen, dass die Vereinigten Staaten große Summen in erneuerbare Energien investieren. Mit einem Betrag von rund 315 Milliarden US-Dollar stehen sie hinter China und der EU an dritter Stelle. Die globale Investition in Solarenergie wird in diesem Jahr voraussichtlich 500 Milliarden US-Dollar übersteigen, was zeigt, dass der Übergang zu einer nachhaltigeren Energiezukunft immer unwiderruflicher wird.

Die Staatengemeinschaft muss beim Klimagipfel in Baku bewähren, dass sie auch ohne die USA handlungsfähig bleibt. Lassen Sie uns den Dialog und die Kooperation stärken, um eine nachhaltige Zukunft für unseren Planeten zu gewährleisten!