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Krieg im Nahen Osten: Israel bombardiert Hizbollah in Moschee im Libanon

2024-10-05

Die israelische Armee hat eine Moschee neben einem Krankenhaus im südlichen Libanon bombardiert, in der Berichten zufolge eine Kommandozentrale der Hizbollah untergebracht war. Diese Einrichtung wurde als Ausgangspunkt für Angriffe auf israelische Truppen identifiziert.

Während des Angriffs am Freitag wurde auch das angrenzende Krankenhaus Salah Ghandour in Bint Dschubail getroffen. Mindestens neun Mitglieder des medizinischen Personals wurden verletzt, und die Evakuierung des Krankenhauses wurde überwiegend durchgeführt. Offen bleibt das Schicksal der Patienten, die aufgrund der anhaltenden Kämpfe nur schwer in andere Einrichtungen verlegt werden können. Schon zahlreiche Krankenhäuser in der Region haben ihren Betrieb eingestellt, während die verbliebenen überfüllt sind.

Die israelischen Streitkräfte berichteten, dass vor dem Bombardement Warnungen an die Anwohner und das Krankenhaus geschickt wurden. Zudem fanden Gespräche mit Anwohnern statt, um den Missbrauch von Krankenhäusern durch die Hizbollah für militärische Aktivitäten anzuprangern.

Aktuelle Informationen über die Situation vor Ort sind derzeit nicht unabhängig zu verifizieren. Die humanitäre Lage im Libanon wird zunehmend kritischer, da mehr als 1.100 Personen seit Beginn der Eskalationen am 23. September 2023 bei israelischen Angriffen ums Leben kamen und mehrere Hundert verletzt wurden. Über eine Million Menschen sind auf der Flucht.

In den Bemühungen um eine Deeskalation äußerte der iranische Außenminister Abbas Araghchi den Wunsch, den Friedensprozess sowohl im Libanon als auch im Gazakonflikt anzustoßen. Er bezeichnete den Waffenstillstand als dringend notwendig und forderte die internationale Gemeinschaft auf, sich gegen die vermeintlichen „Kriegsverbrechen“ Israels zu stellen.

Im Zuge des Konflikts plant Israel eine Rückführung von Truppen an der Grenze und richtet sich gegen die Hizbollah. Berichten zufolge haben die israelischen Streitkräfte in den letzten vier Tagen mehr als 2.000 Ziele der pro-iranischen Miliz angegriffen.

In der Zwischenzeit blieben die UN-Beobachtertruppen (UNIFIL) an ihren Positionen im Libanon und erfüllten weiterhin ihre Mission, trotz der Aufforderung Israels, ihre Truppen zu verlagern. Diese Truppen wurden nach dem kurzzeitigen Krieg zwischen Israel und Hizbollah im Jahr 2006 ins Leben gerufen und sind nach wie vor im Land aktiv.

Im Hintergrund des Konflikts warnte der iranische Religionsführer Ali Chamenei, dass jeder Schlag gegen Israel ein Dienst an der gesamten Menschheit sei und versprach Unterstützung für die Hizbollah und Hamas.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Situation mit Sorge, und es wird erwartet, dass in den kommenden Tagen neue Bemühungen um humanitäre Hilfe für die vom Konflikt betroffenen Menschen in den Libanon einfließen werden.