Sport

Kybunpark: St.Galler Stadion erhält 2026 einen neuen Namen

2025-03-20

Autor: Louis

«Auf Wiedersehen, Kybunpark!» Mit diesen Worten hat der FC St.Gallen zusammen mit der Kybun-Joya-Gruppe bekannt gegeben, dass «eine Ära zu Ende geht». Noch trägt das Stadion in St.Gallen ein weiteres Jahr den Namen Kybunpark. Doch am Ende der Saison 2025/26 werden die Kybun-Buchstaben abmontiert, da die Thurgauer Firma Kybun, bekannt für ihre Gesundheitsschuhe, den Vertrag für die Namensrechte nicht verlängern wird. Seit 2016 war Kybun der Namensgeber des Stadions. Zuvor trug es von 2008 bis 2016 den Namen «AFG Arena», benannt nach der Arbonia Forster Gruppe.

Die Entscheidung, den Namen nicht zu verlängern, war für die Öffentlichkeit nicht ganz überraschend. Im letzten Jahr kam es zu Spannungen zwischen Kybun und dem FC St.Gallen, als die Firma gegen die Einführung eines Freizeitschuhs mit dem Logo des Klubs protestierte. Der FC St.Gallen argumentierte, die Schuhe richteten sich an völlig unterschiedliche Zielgruppen.

Claudio Minder, Co-CEO der Kybun-Joya-Gruppe, betont jedoch, dass dies nicht der Hauptgrund für die Entscheidung war. Er beschreibt die Zusammenarbeit als insgesamt erfolgreich und erklärt: «Kybun befindet sich heute an einem anderen Punkt als 2016. Damals ging es darum, die Marke bekannt zu machen, was weitgehend erreicht wurde. Kybun ist mittlerweile in vierzig Ländern vertreten, von denen 10 Prozent des Umsatzes in der Schweiz erzielt werden.»

Über zehn Jahre hinweg investierte Kybun rund 10 Millionen Franken in Sponsoring. Co-CEO Karl Müller solcher die jährlichen Branding-Ausgaben bewegten sich im oberen sechsstelligen Bereich. Zukünftig möchte Kybun noch etwa 250'000 Franken in Werbemaßnahmen beim FC St.Gallen investieren und plant die Einführung eines gemeinsamen Schuhs zur Saison 2024, um nach den Spannungen von letztem Jahr neu durchzustarten.

Der FC St.Gallen hat die Partnerschaft mit Kybun sehr geschätzt. Beat Kronenberg, CEO der FC St.Gallen Event AG, sieht die Möglichkeit, das Namenssponsoring nach dem Rücktritt von Kybun neu zu gestalten. Er sagt: «Jetzt suchen wir nach einem Partner, der langfristig mit uns wachsen möchte.» Dabei wird auch die Möglichkeit eines klassischen Namens oder ein innovatives Modell berücksichtigt, wie das Beispiel des Wankdorf-Stadions zeigt, wo das Stadion seinen traditionellen Namen behält.

Kronenberg nennt die Werte des FC St.Gallen – Mut, Tradition und Leidenschaft – als entscheidend für einen neuen Partner. Zudem sollte dieser einen regionalen Bezug aufweisen. Die hohe Sichtbarkeit des Stadions, das jährlich von Millionen von Autofahrern passiert wird, macht die Partnerschaft besonders attraktiv. Jährlich fahren rund 30 Millionen Autos an der Kybunpark vorbei, und 340'000 Besucherinnen und Besuchern kommen pro Saison ins Stadion.

Die Kybun-Co-CEO Minder bewertet das Engagement der letzten Jahre positiv. Zwar habe es Zeit gebraucht, bis der Name Kybunpark zu einer etablierten Marke wurde, doch schließlich habe sich die Verbindung zur Region und die nationale Strahlkraft als wertvoll erwiesen. In der Ostschweiz könnten Fans bereits einen Favoriten für den neuen Stadionnamen vorschlagen. Der Name könnte sich durchaus im Matchtelegramm gut machen: St.Gallen – GC 2:2, Schützengarten, 18'000 Zuschauer.