Die Situation von Kylian Mbappé bei Real Madrid kann zur Zeit nicht als Erfolg beschrieben werden. Der 25-jährige Franzose, der mit großen Erwartungen zu den Königlichen wechselte, hat bislang mehr durch vergebene Chancen und unglückliche Momente auf sich aufmerksam gemacht.

Das Spiel gegen Athletic Bilbao von vergangenem Mittwoch dient als passendes Beispiel für Mbappés bisherige Zeit in Madrid. Während er offensiv präsent war, blieb er ohne nennenswerte Erfolge. Obwohl er scheinbar sein Team in Führung brachte, wurde ihm der Treffer erneut aberkannt. Ein Elfmeter, den er verschoss, und ein Abpraller, den Jude Bellingham zum Ausgleich nutzte, zwangen Mbappé, mit einer 1:2-Niederlage als tragische Figur vom Platz zu gehen.

Trainer Carlo Ancelotti äußerte sich nach dem Spiel und sagte: "Er ist traurig. Kylian ist nicht in seiner besten Form. Er muss Zeit bekommen. Er kann besser sein, und daran arbeitet er." Auch Mbappé selbst zeigte sich auf sozialen Medien selbstkritisch und sprach von einem "großen Fehler".

Ein Kindheitstraum, der nicht in Erfüllung geht

Mbappés Wechsel zu Real Madrid wurde von vielen als Erfüllung eines Kindheitstraums angesehen – ein Traum, der nicht wie erhofft realisiert wurde. Bei seiner Ankunft im Santiago Bernabéu wurde er von 85.000 Fans begeistert empfangen. Doch heute sieht die Realität ganz anders aus. Der Spieler, der als einer der besten der Welt gilt, fühlt sich derzeit auf dem Platz verloren und hat Schwierigkeiten, sich in das Team zu integrieren.

Besonders problematisch ist seine Position im Sturm, da Vinicius Junior auf dem linken Flügel fest eingeplant ist. Diese Einschränkung führt dazu, dass Mbappé nicht die gewohnte Freiheit hat. In den wenigen Gelegenheiten, in denen er auf ihm lieb gewonnene Positionen ausweichen durfte, konnte er immerhin positiv auf sich aufmerksam machen und erzielte in diesen Spielen Tore.

Selbstvertrauen auf der Strecke

Trotz seiner Bilanz von zehn Toren und zwei Vorlagen ist Mbappé ein Schatten seiner selbst und hat seine besten Fähigkeiten nicht abrufen können. Gegen Bilbao zeigte er erneut ungewohnt schwache Leistungen. Laut Expected Goals hätte er bereits 4,7 Tore mehr erzielen müssen. Diese Geringschätzung seiner eigenen Fähigkeiten respektive Qualität drückt deutlich auf sein Selbstbewusstsein.

Insbesondere wird seine Körpersprache auf dem Platz oft als negativ beschrieben. Viele Experten sind sich einig – die Drucksituation und die ständige Kritik haben seelische Auswirkungen auf Mbappé. Während Sportlegenden wie Michel Platini und Jérôme Alonzo seine Auftritte als „katastrophal“ bezeichneten, bleibt ein Teil der Kommentatoren optimistisch und betont, dass die gesamte Mannschaft Schwierigkeiten hat, nicht nur Mbappé.

Die Abwesenheit wichtiger Führungsspieler ist spürbar, insbesondere das Fehlen von Toni Kroos könnte sich auf die gesamte Mannschaft auswirken. Luka Modric und Jude Bellingham verteidigen allerdings Mbappé und betonen, wie wichtig es ist, ihm Zeit zu geben, um aus dieser Phase herauszukommen.

Die ernüchternd wirkende Situation könnte also nicht nur an den individuellen Leistungen von Mbappé liegen, sondern auch an einer umfassenderen Krise des Teams. Es bleibt abzuwarten, ob sich Mbappé bald fangen kann – vielleicht wird das bereits im kommenden Spiel gegen Girona der Fall sein. Die Fans und Mitspieler setzen allerdings auf seine Rückkehr in die Topform.