Unterhaltung

M4Music: Sängerin Bernarda wird nach Protesten ausgeladen

2025-03-27

Autor: Leonardo

Das renommierte Musikfestival M4Music hat den Auftritt der schweizerisch-kroatischen Künstlerin Bernarda Brunovic abgesagt, was in der Musikszene für große Empörung sorgt. Auf Instagram erklärte das Festival, dass „die Sicherheit des Publikums und aller Beteiligten“ höchste Priorität habe. Auslöser für die Absage waren öffentliche Proteste, die auf sozialen Medien entfacht wurden, nachdem bekannt wurde, dass die Sängerin in der Vergangenheit beim „Marsch Fürs Läbe“ von Abtreibungsgegnern aufgetreten war.

Bernarda, die in der Musikszene einfach nur ihren Vornamen verwendet, war für einen Auftritt am Freitag im Rahmen des kostenlosen Programms vor dem Zürcher Schiffbau vorgesehen. Die erneuten Proteste und Diskussionen zu ihrer Verpflichtung zeigen einmal mehr die Sensibilität und die unterschiedlichen Meinungen zu gesellschaftspolitischen Themen in der heutigen Zeit.

Die Absage hat nicht nur bei den Fans ihrer Musik für Aufregung gesorgt. Auf Social Media wird das Festival aus verschiedenen Richtungen kritisiert. Einige User sind empört darüber, dass Bernarda überhaupt für das Festival engagiert wurde, während andere dem M4Music vorwerfen, vor „Linksextremen“ eingeknickt zu sein. Der Streit spiegelt wider, wie gespalten die Meinungen in der Gesellschaft über Themen wie Abtreibung und Auftrittsmöglichkeiten für Künstler sind, die in der Vergangenheit umstrittene Ansichten geäußert haben.

Die Zürcher SVP (Schweizerische Volkspartei) hat sich ebenfalls zu Wort gemeldet und kritisiert die Entscheidung des Festivals. „Zuerst einladen und dann vor Kritik einknicken – wie kann man solche Entscheidungen treffen?“, fragte eine Instagram-Nutzerin. Die SVP fordert eine Nulltoleranz gegenüber dem, was sie als vorschrittliche Intoleranz bezeichnet.

Bernarda selbst zeigt sich enttäuscht über die Absage. „Meine Band und ich haben uns sehr auf unseren Auftritt gefreut“, äußerte sie in einer Mitteilung. „Ich bin gegen Hass und respektiere unterschiedliche Meinungen. Jeder Mensch hat seine Einzigartigkeit und Würde.“ Ihr emotionaler Appell an den respektvollen Umgang in der Gesellschaft bleibt nicht ungehört.

Auf Nachfrage erklärte ein Sprecher der Migros, die die Veranstaltung unterstützt, dass M4Music zum Zeitpunkt der Buchung keine Informationen über Bernardas Teilnahme an dem Marsch hatte. „Wir führen Background-Checks durch, sind aber auch bewusst, dass in komplexen sozialen und politischen Kontexten nicht alle Aspekte sofort aufgeklärt werden können“, fügte er hinzu. Die Migros kündigte an, dass M4Music die Vorfälle nach dem Festival sorgfältig prüfen wird, um zukünftigen Konflikten vorzubeugen.

Diese Situation wirft nicht nur Fragen über die Freiheit der Meinungsäußerung auf, sondern auch über die Verantwortung von Festivals bei der Auswahl ihrer Künstler. In einer Zeit, in der das Publikum zunehmend sensibel auf die politischen Ansichten von Künstlern reagiert, stellt sich die Frage, wie künstlerische Freiheit und gesellschaftliche Verantwortung in Einklang gebracht werden können. Die Diskussion ist sicherlich noch lange nicht zu Ende.