Wissenschaft

Mars: Noch 54 Millionen Kilometer bis zur ersten Kolonie!

2025-01-02

Autor: Laura

Im Schatten des Wahl- und Krisenjahres ging eine sensationelle Nachricht nahezu unter: Der Unternehmer und Trump-Vertraute Elon Musk plant, bis 2026 fünf unbemannte Missionen zum Mars zu schicken. Nach diesen ersten Tests sollen echte Menschen folgen – ein gewaltiger Schritt in einem jahrtausendealten Traumpfad der Menschheit zum Roten Planeten.

Wer sich bis dahin auf die Entdeckung des Mars vorbereiten möchte, kann sich das beeindruckende Buch „Mars. Photographs from the NASA Archives“ zulegen. Dieses Werk feiert das fünfzigjährige Jubiläum der ersten erfolgreichen Marsmission, Mariner 4 aus dem Jahr 1965, und enthält atemberaubende Fotos von der mageren Oberfläche, die ein Gefühl dafür vermittelt, wie viel langsamer die Zeit auf diesem Planeten im Vergleich zur Erde vergeht.

Das Wetter auf dem Mars ist sehr anders – meistens ist es tatsächlich kaum vorhanden. Die NASA hatte zunächst angenommen, dass die Sonnenpaneele des Rovers Curiosity innerhalb von neun Monaten durch feinen Staub unbrauchbar werden würden. Überraschenderweise schafften es Vibrationen und leichte Winde, den Staub immer wieder von den Solarzellen zu blasen, sodass die Curiosity-Mission unglaubliche fünfzehn Jahre dauerte. Erst ein gewaltiger Sandsturm im Juni 2018 setzte dem Rover ein Ende.

Unterdessen gibt es auf dem Mars auch faszinierende Strukturen: Hohe, dunkle Dünen aus Vulkangestein erheben sich wie erstarrte Wellen und verleihen dem Planeten ein eindrucksvolles Erscheinungsbild. Zudem gibt es die Polarregionen mit gefrorenem Kohlendioxid und Wasser, wobei das Kohlendioxid unter Sonnenlicht wieder gasförmig wird.

Die Geologie des Mars hat auch spannende Geheimnisse zu bieten. Die vielen Meteoritenkrater auf dem Planeten könnten einmal mit flüssigem Wasser geflutet worden sein. Sedimentschichten, die damals entstanden sind, werden heute abgetragen und könnten wertvolle Hinweise auf früheres Leben liefern. Die NASA hofft, dass die Antworten in diesen Sedimenten verborgen sind.

Fünf Jahrzehnte Marsforschung haben unser Wissen über diesen Planeten stark erweitert. Die Europäische Raumfahrtbehörde schickte 2003 den Mars Express-Satelliten ins All, um die Marsoberfläche dreidimensional zu kartieren. Wissenschaftler kennen mittlerweile die Topografie des Mars beinahe so gut wie die von Regionen auf der Erde. Dennoch bleibt der Mars ein radikal fremdes Terrain.

Interessant ist, dass alle fiktionalen Geschichten über Marsmenschen und Besiedelungen reinste Fantasie sind. Unsere technischen Geräte haben bisher die Distanz von etwa 54 Millionen Kilometern überwunden, und viele von ihnen bleiben für Jahrtausende auf dem Mars, ohne größere Verwitterung. Von der sowjetischen Mars 3 bis zum 2021 gelandeten chinesischen Rover Zhurong – diese Roboter werden wohl noch weit in die Zukunft in der roten Staublandschaft stehen.

Die NASA-Rover, wie Sojourner, Spirit, Opportunity, Curiosity und Perseverance, haben die Rolle des Menschen in dieser lebensfeindlichen Umgebung übernommen. Sie sind unsere Augen und Ohren auf dem Mars. Mit ihren Sensoren und Kameras entschlüsseln sie die Geheimnisse des roten Planeten. So stellte der Rover Spirit große Strukturen frei, die wie minimalistische Zeichnungen aussehen – ein faszinierendes Zeichen, dass der Planet uns mehr zu sagen hat, als wir denken.

Das Valles Marineris, ein riesiges Grabenbruchsystem, erstreckt sich über 4000 Kilometer und ist bis zu 7000 Meter tief – das ist zehnmal so lang wie der Grand Canyon! Forscher spekulieren darüber, was Astronauten fühlen würden, könnten sie in dieser gewaltigen Schlucht stehen. Vielleicht ist es besser, den Mars den Robotern und den faszinierenden Bildbänden zu überlassen.

Insgesamt ist „Mars. Photographs from the NASA Archives“ ein faszinierendes Werk, das die Schönheit und die Geheimnisse dieses mysteriösen Planeten präsentiert. Erhältlich in drei Sprachen, bietet das Buch auf 340 Seiten atemberaubende Einblicke für gerade einmal 50 Euro.