Ein Forschungsteam unter der Leitung von Justin Wang von der University of California, Los Angeles, hat eine alarmierende Studie veröffentlicht, die die gesundheitlichen Risiken von Marsstaub untersucht. Die auf dem roten Planeten verbreiteten feinen Partikel könnten sich schwerwiegender auf die Gesundheit auswirken, als zuvor gedacht.

Marsstaub weist eine durchschnittliche Körngröße von lediglich drei Mikrometern auf, was ihn im Bereich des gefährlichen Feinstaubs ansiedelt. Partikel, die kleiner als fünf Mikrometer sind, können nicht effizient von den Lungen absorbiert werden. Dies bedeutet, dass sie in die Blutbahnen gelangen und potenziell ernsthafte Lungenerkrankungen sowie Schäden an anderen Organen verursachen könnten.

Zusätzlich zu den Risiken durch den Staub sieht sich der Körper auch einer geringen Schwerkraft und hohen kosmischen Strahlung ausgesetzt. Auf dem Mars fehlt es an einem schützenden Magnetfeld, wie es auf der Erde vorhanden ist, was die Astronauten einem erhöhten Risiko aussetzt.

Die Erfahrungen der Apollo-Astronauten zeigen bereits, dass selbst kurze Aufenthalte auf dem Mond zu gesundheitlichen Problemen führten. Verlängerte Missionen zum Mars könnten daher ernsthafte gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.

Wang und seine Kollegen warnen: „Eine Marsmission bietet nicht den Luxus einer schnellen Rückkehr zur Erde für medizinische Behandlungen.“ Die Kommunikation mit der Erde könnte bis zu 40 Minuten verzögert werden, was im Notfall katastrophale Folgen haben könnte. Die Astronauten müssen daher mit speziellen Staubfiltern, selbstreinigenden Raumanzügen und ausreichenden medizinischen Vorräten ausgestattet werden, um im Falle einer Erkrankung autark handeln zu können.

Die Frage, ob eine bemannte Marsmission sinnvoll und realistisch ist, bleibt umstritten. Die NASA plant seit Jahrzehnten einen solchen Unternehmenskurs, sieht sich jedoch gegenwärtig größeren Herausforderungen in Bezug auf die Mondrückkehr gegenüber. In einer seiner ersten Ansprachen äußerte US-Präsident Donald Trump den Wunsch, „die amerikanische Flagge auf dem Planeten Mars und sogar darüber hinaus aufzustellen“. Während die Vorstellung von interplanetaren Missionen aufregend ist, sind die gesundheitlichen Risiken für zukünftige Astronauten eine ernste Angelegenheit. Ein Überdenken und sorgfältige Planung sind unerlässlich, um die Sicherheit der Besatzung zu gewährleisten.