
Mathe-Chaos: Schüler und Lehrer kämpfen an der Belastungsgrenze
2025-04-12
Autor: Emma
Mathematik sorgt für Tränen in Schweizer Schulen
Zürich, 12. April 2025 - Das Fach Mathematik bereitet Schülern und Lehrern in der Schweiz enormen Stress. Der Druck, der auf beiden Seiten lastet, ist mittlerweile so hoch, dass zahlreiche Nachhilfestudios aus dem Boden schießen. Ein verzweifelter Schulberater schlägt nun Alarm.
Der unaufhörliche Stoffdruck
In einem aufruhrenden LinkedIn-Post warnt Sammy Frey, ein Schulberater aus Zürich, vor den immensen Anforderungen im Matheunterricht der Primarschule. „Der Stoff wird einfach nicht mehr kindgerecht behandelt“, sagt ein Nachhilfeprofi und bestätigt, dass Schüler selbst bei den grundlegendsten Mathematikkonzepten wie dem Umgang mit dem Zirkel oder dem Taschenrechner überfordert sind.
Hilflosigkeit und Frustration im Klassenzimmer
Frey zitiert einen Fünftklässler mit den Worten: „Am schlimmsten ist Mathe, da habe ich vollkommen den Anschluss verloren.“ Die Lehrerin reagierte betroffen und gestand, sie könnte ebenfalls „gleich mitheulen“. Frey beschreibt den Stoffdruck in der dritten bis sechsten Klasse als furchtbar und warnt, dass Kinder, die nicht Schritt halten können, auf zusätzliche Hilfe durch Eltern oder Lehrkräfte angewiesen sind.
Eltern in der Verzweiflung
Eine aktuelle Studie von Pro Juventute zeigt, dass ein Drittel aller Schweizer Kinder aufgrund des Leistungsdrucks gestresst ist. Laut Yvonne Ledermann von der Lerne Gerne GmbH, die in Zürich und Winterthur Nachhilfe anbietet, ist die Nachfrage nach Mathe-Nachhilfe in den letzten drei Jahren um 20 Prozent pro Jahr gestiegen. Viele verzweifelte Eltern wissen nicht mehr, wie sie ihren Kindern helfen können.
Tempo als Hauptproblem
In vielen Schulen, auch in Bern, kämpfen Schüler mit den hohen Anforderungen. Carlo Schutz, Leiter eines Lernstudios, berichtet von einem Anstieg der Nachfragen um 30 Prozent. Das ständige Wechseln der Themen, oft bereits wöchentlich, überfordert die Schüler und lässt kaum Zeit für Vertiefung oder individuelle Betreuung.
Das System unter Druck
Das Kernproblem scheint im Lehrplan 21 zu liegen, der eine umfassende Abdeckung mathematischer Inhalte vorschreibt. Das sorgt dafür, dass Lehrkräfte unter enormem Druck stehen, ständig neue Themen in kurzer Zeit einzuführen. Viele Kinder haben Schwierigkeiten mit den grundlegenden Konzepten, da sie nicht genügend Zeit haben, um die Inhalte zu verarbeiten.
Lernlücken und ihre Folgen
Eine besorgniserregende Entwicklung ist der Mangel an grundlegenden Kenntnissen. Schüler haben oft Lücken im Einmaleins und beim sicheren Minusrechnen. Yvonne Ledermann warnt, dass solche Lücken zu psychologischem Stress führen können, da Kinder nahezu täglich mit ihren Schwächen konfrontiert werden.
Ein offenes Wort von Seiten der Lehrkräfte
Dagmar Rösler, Zentralpräsidentin des LCH, erkennt die Herausforderungen an: „Die Anforderungen sind hoch, und es ist eine enorme Herausforderung für Lehrkräfte, ausreichend Zeit für Entdeckung und Übung zu schaffen.“ Sie verweist auf die ungleiche Verteilung der Fähigkeiten in den Klassen und betont, dass Lehrer bestrebt seien, allen Schülern gerecht zu werden.
Fazit: Ein System im Umbruch
Die Situation in den Schweizer Schulen zeigt deutlich, dass etwas geändert werden muss. Schüler und Lehrer stehen am Rand der Verzweiflung - und die Mathematik könnte bald das umstrittenste Fach in den Schulen werden. Es ist höchste Zeit, eine Diskussion über die Reformen im Mathematikunterricht zu führen.