Nahrungsergänzungsmittel erfreuen sich großer Beliebtheit, doch viele nutzen sie ohne ärztlichen Rat. Eine unsachgemäße Einnahme kann zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. Zu niedrige Eisenwerte können zu Anämie führen, während erhöhte Kalziumwerte zu ernsten Symptomen wie Übelkeit, Bauchkrämpfen und im schlimmsten Fall sogar Herzrhythmusstörungen und Tod führen können.

Besonders bedenklich ist die Überdosis von Vitamin D. Laut einem Bericht des Giftinformationszentrums in Erfurt kam es im Jahr 2022 zu einem Anstieg der Anfragen bezüglich Überdosierungen von Vitamin D-Präparaten. Obwohl viele dieser Fälle auf einmalige, versehentliche Einnahmen zurückzuführen sind und oft keine schwerwiegenden Folgen haben, ist es wichtig, sich der Risiken bewusst zu sein.

Eine chronische Überdosierung kann zu Hyperkalzämie führen, die mit Symptomen wie Erbrechen, Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfen, Nierenschäden, und Bewusstlosigkeit einhergeht. Da Vitamin D im Körper gespeichert wird, besteht die Gefahr, dass eine schleichende Überdosierung über längere Zeiträume auftritt. Das Robert Koch-Institut (RKI) warnt vor diesen potenziellen Gefahren und empfiehlt, die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln nicht leichtfertig zu berücksichtigen.

Nahrungsergänzungsmittel sind in erster Linie für gesunde Menschen gedacht und sollten nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden. Sie unterliegen nicht den strengen Zulassungsverfahren wie Medikamente und es fehlt an einer Meldestelle für Nebenwirkungen, was ihre sichere Verwendung weiter erschwert.

Außerdem ist es von essenzieller Bedeutung, die Einnahme-Empfehlungen der Hersteller zu befolgen, um Überdosierungen zu vermeiden. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie einen Nährstoffmangel haben, ist ein Bluttest bei Ihrem Arzt der beste Weg, um Klarheit zu bekommen. Für die meisten Menschen sind Nahrungsergänzungsmittel nicht notwendig, wenn sie sich ausgewogen ernähren.

Zusätzlich ist es wichtig zu erwähnt, dass einige Präparate mit unerwünschten Zusatzstoffen oder Verunreinigungen belastet sein können. Um Schäden zu vermeiden, sollten Verbraucher stets auf Qualität und Vertrauenswürdigkeit von Nahrungsergänzungsmitteln achten. Abschließend lässt sich sagen, dass der gesunde Mensch bei einer ausgewogenen Ernährung in der Regel alle notwendigen Nährstoffe aufnimmt und Zusatzpräparate nur in Absprache mit einem Arzt in Betracht gezogen werden sollten.