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North Carolina: US-Demokraten auf der Überholspur?

2024-10-08

Autor: Mia

In North Carolina, einem der entscheidenden Bundesstaaten für die US-Präsidentenwahl, ist die politische Stimmung aufgeladen. Donald Trump und Kamala Harris sind in letzter Zeit häufig Varboten, insbesondere nach den verheerenden Hurrikan-Schäden im Westen des Bundesstaates, die die Wähler mobilisieren könnten.

Die Geschichte zeigt, dass North Carolina seit 1980 meist von Republikanern dominiert wird, abgesehen von Barack Obamas knappen Sieg im Jahr 2008. Politikwissenschaftler Michael Bitzer vom Catawba College deutet jedoch darauf hin, dass die Nominierung von Kamala Harris die Wahlchancen der Demokraten erheblich verbessert hat. Der Enthusiasmus für Harris zeigt sich in einem kleinen Parteibüro im Wilson County, wo etwa dreißig Personen zu einer Sitzung kamen. Die Parteivorsitzende Mahalia Witter-Merithew betont die Motivation und den Anstieg der freiwilligen Helfer seit Harrises Eintritt ins Rennen.

In Wilson County, mit einer afroamerikanischen Bevölkerungsquote von etwa 40 Prozent, liegt die Herausforderung darin, diese Wähler mobil zu machen. Die Seniorenstimme Jacqueline Williams erklärt, dass es entscheidend sei, die Wähler an die Urnen zu bringen, um Wilson County wieder blau zu machen, nachdem die Republikaner in den Zwischenwahlen 2022 Erfolge feierten.

Ein Thema, das für die schwarze Wählerschaft von Bedeutung ist, ist der Erhalt persönlicher Rechte und die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Trotz der Herausforderungen durch Inflation und steigende Lebenshaltungskosten ist das Gefühl unter den Wählern, dass ihre Stimme zählt, nun viel ausgeprägter. Die vielen Kirchen in der Region zeigen jedoch, dass das Thema Abtreibung möglicherweise nicht die gleiche Anziehungskraft hat wie in anderen Bundesstaaten.

Die Mobilisierung der afroamerikanischen Wählerschaft ist nach wie vor der Schlüssel zum Erfolg, so Bitzer. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Anwerbung von jungen Wählern und dem Kampf um Stimmen in den Vororten sowie ländlichen Gebieten.

Inmitten dieser Dynamik könnte die Nominierung von Mark Robinson, einem extremen Kandidaten für das Gouverneursamt durch die Republikaner, der Sache der Demokraten helfen. Robinsons kontroverse Äußerungen aus der Vergangenheit und seine Unterstützung von Trump könnten potenziell Wähler abschrecken, die sich von extremen Positionen distanzieren wollen. Dennoch bleibt die Frage, inwieweit diese Skandale die Wahlen beeinflussen werden.

Auf lokaler Ebene gibt es Ansichten, dass die Wahlbeteiligung der Republikaner stabil bleibt, obwohl die Demokraten versuchen, das Engagement in den traditionell blauen Gebieten wie Wilson County zu stärken. Das Zusammenspiel von Mobilisierung, Wählergemeinschaften und den aktuellen wirtschaftlichen Themen wird entscheidend sein für den Ausgang der Wahlen im November.

Die kommenden Wochen werden für beide Parteien entscheidend sein, da sie ihre Strategien anpassen müssen. Die Möglichkeit, dass Wähler zwischen demokratischen Kandidaten für das Gouverneursamt und republikanischen Präsidentschaftskandidaten wählen, bleibt in North Carolina ein heißes und entscheidendes Thema, das über die politische Zukunft des Bundesstaates entscheiden könnte.