Junge Chinesen haben einen bemerkenswerten Spartrend entwickelt, der als «Rachesparen» bekannt ist. Dieser Trend entstand aus einer Kombination von wirtschaftlicher Unsicherheit und einem schwierigen Arbeitsmarkt. Viele junge Menschen sehen sich gezwungen, ihre Ausgaben drastisch zu reduzieren, während ihre Altersgenossen im Westen einfach Geld ausgeben.

Auf sozialen Medien wie Xiaohongshu (dt. «kleines rotes Buch») dokumentieren sie ihre Sparziele und teilen Spartipps. Ein Beispiel ist die 26-jährige «Little Zhai Zhai», die ihre monatlichen Ausgaben auf nur 300 Yuan (ca. 36.80 Franken) begrenzt und dabei kreative Wege findet, ihre Essenskosten auf nur 10 Yuan (1.20 Franken) pro Tag zu drücken. Statt in teuren Restaurants zu essen, nutzen viele junge Menschen Gemeinschaftskantinen, die normalerweise für Senioren gedacht sind, um bietet frische, preiswerte Mahlzeiten.

Die Dynamik des Rachesparens zeigt einen klaren Gegensatz zur Generation Z in anderen Teilen der Welt. Während amerikanische Jugendliche dazu neigen, ihre Ausgaben für Erlebnisse wie Reisen und Luxusgüter zu steigern, priorisieren die jungen Chinesen das Sparen aufgrund von wirtschaftlichen Ängsten und der Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt. Shaun Rein von der China Market Research Group bemerkte: «Chinesische Jugendliche haben eine Mentalität, die auf Rache aus ist», was auf die Abkehr von Konsumkultur hinweist, die die vorherige Generation prägte.

Die Gründe für das Rachesparen sind vielfältig. Christopher Beddor von Gavekal Dragonomics erklärt, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, zusammen mit einem angespannten Arbeitsmarkt, viele junge Menschen unter Druck setzen. Einige finden Schwierigkeiten, feste Anstellungen zu bekommen, während andere realisieren, dass es herausfordernder wird, ein existenzsicherndes Einkommen zu erzielen.

Zusammenfassend ist das Rachesparen ein Zeichen für eine grundlegende Veränderung im Konsumverhalten junger Chinesen, die den Herausforderungen der Zeit mit einer durchdachten Sparstrategie begegnen. Werden sie diese Mentalität beibehalten, wenn sich die Wirtschaft erholt? Nur die Zeit wird es zeigen!