Welt

Rentner segelt um die Welt – vom Garten aus auf dem Genfer Boot

2024-11-24

Autor: Laura

Bernard Poiteau, ein 71-jähriger Rentner aus Saint-Julien-Molin-Molette in Frankreich, hat das Unmögliche möglich gemacht: Er nimmt an der renommierten Segelregatta Vendée Globe teil – allerdings nicht auf den rauen Gewässern der Ozeane, sondern in seinem eigenen Garten.

Ja, Sie haben richtig gehört! Bernard hat ein Computerspiel ins Leben gerufen, bei dem die Spieler virtuell um die Welt segeln können. Um das Erlebnis noch realistischer zu gestalten, lebt er tatsächlich für die Dauer des Rennens auf seinem alten Segelboot, das früher auf dem Genfer See gesegelt ist. Der Rentner hat das Boot in seinem Garten verankert, wo er isst, schläft und sogar trainiert.

Trotz der skeptischen Stimmen seiner Familie, die ihm geraten haben, das „Unfug“ sein zu lassen, ist Bernard fest entschlossen. Er konsumiert Lesestoff, Schokolade und viele Vorräte, um während dieser über zweieinhalb Monate dauernden virtuellen Reise autark zu bleiben. Sein Arzt hat ihm geraten, täglich eineinhalb Stunden spazieren zu gehen, um fit zu bleiben, wobei er das meiste davon im Garten verbringt.

Bernards Segelboot, das im Jahr 1973 gebaut wurde, trägt die Aufschrift GE 4250 und wurde für einen symbolischen Preis von einem Euro in Chamonix erworben. Mit einem strengen Zeitplan hat Bernard ein Ritual entwickelt, das es ihm ermöglicht, regelmäßig in das Spiel einzuloggen, um Kurskorrekturen vorzunehmen und sicherzustellen, dass er im Rennen bleibt. Tatsächlich wacht er dafür dreimal in der Nacht auf!

Sein Boot trägt den Namen „Anticyclone MolinMolette“, eine Hommage an sein Dorf und die Migranten-Hilfsorganisation, die ihm am Herzen liegt. Während andere Teilnehmer auf den Weltmeeren kämpfen, genießt Bernard den Anblick seines Gartens. Die Kälte ist ihm egal, da er gut ausgerüstet ist.

Eine der größten Herausforderungen für Bernard wird es sein, die Feiertage alleine zu verbringen. Der offizielle Rennmodus erlaubt keine Zwischenstopps oder externe Hilfe, sodass er Weihnachten und Silvester ohne seine Familie verbringen muss. Und das, während viele seiner Mitspieler bereits die Temperatur des Ozeans spüren und auf einem echten Hochseeabenteuer sind.

Das Rennen endet am 23. Januar, und Bernard hat keine Angst, angesichts des Rekords von 74 Tagen von anderen überholt zu werden. Er genießt jede Minute seines Abenteuers und wünscht sich, dass sein Kämpfergeist auch andere inspiriert. Wie er in einem Interview sagte: „Ich mag es, das Unbekannte auszuprobieren, egal wie alt ich bin. Altes verbindet man nicht nur mit Faulheit, sondern mit neuen Herausforderungen!“

Obwohl er in einer aufregenden virtuellen Welt segelt, bleibt Bernard letztlich doch dem realen Leben verhaftet – im Herzen ist er ein Pionier und ein Abenteurer, auch wenn sein „Ozean“ nur aus Rasen und Blumen besteht. Ein wahrhaft legendäres Abenteuer, das sicher noch weitere Geschichten nach sich ziehen wird!