
Revolutionäre Therapie gegen Immundefekte: Antikörper abfangen und Virenabwehr stärken!
2025-03-25
Autor: Lara
Zürich – Ein neuartiger Immundefekt macht viele Menschen anfällig für schwerwiegende Viruserkrankungen wie Grippe oder COVID-19. Die Ursache? Körper-eigene Antikörper, die essentielle Proteine des Immunsystems blockieren! Wissenschaftler der Universität Zürich (UZH) haben nun bahnbrechende Fortschritte gemacht: Mit "Ködermolekülen" möchten sie fehlgeleitete Antikörper neutralisieren und die Virenabwehr der Betroffenen wiederherstellen.
Interferone vom Typ I spielen eine Schlüsselrolle in der Immunabwehr, indem sie Zellen alarmieren, wenn ein Virus eindringt. Schätzungen zufolge leiden weltweit etwa 100 Millionen Menschen über 65 Jahren an Autoantikörpern, die ihre eigenen Typ-I-Interferone inaktivieren. Diese Personen sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, schwer an viralen Infektionen zu erkranken. Bisher gibt es keine gezielte Therapie.
Ein Forscherteam der UZH hat herausgefunden, wie diese Autoantikörper die Typ-I-Interferone erkennen und blockieren. „Unsere Studie zeigt, dass wir auf Grundlage dieser Erkenntnisse Ködermoleküle entwickeln können, die die Autoantikörper daran hindern, die Immunabwehr zu sabotieren“, erklärt Benjamin Hale, Professor am Institut für Medizinische Virologie der UZH. „Diese künstlichen Moleküle könnten eine neue Strategie darstellen, um Immundefekte rückgängig zu machen und das Risiko für schwere Virusinfektionen erheblich zu senken.“
Um diese revolutionäre Therapie zu entwickeln, analysierten die Forscher Blutproben von 20 Patienten aus einer Biobank, bei denen Autoantikörper gegen Typ-I-Interferone nachgewiesen wurden. Einige dieser Patienten hatten schwere COVID-19-Verläufe, die eine Intensivtherapie notwendig machten. „Der Zugang zu diesen Biobank-Proben war entscheidend für unseren Erfolg“, betont Erstautor Kevin Groen.
Die Forscher kartierten die genauen Stellen, die von den Autoantikörpern auf den Typ-I-Interferonen erkannt werden. Dadurch gelang es ihnen, im Labor Moleküle zu gestalten, die für die Autoantikörper wie Interferone aussehen, jedoch inaktiv sind und das Immunsystem nicht überlasten. In Zellkulturexperimenten bewiesen die Ködermoleküle, dass sie schädliche Autoantikörper abfangen können. Dies stellt die antivirale Wirkung der Typ-I-Interferone wieder her, was eine effektivere Bekämpfung von Viren wie Influenza ermöglicht.
Die Anwendung dieser Ködermoleküle könnte darüber hinaus bedeuten, dass gezielt pathogene Autoantikörper aus Blutproben entfernt werden können, ohne andere für die Virusabwehr wichtige Antikörper zu schädigen. Groen fügt hinzu: „Langfristig könnten solche Ansätze in Therapien wie der Plasmapherese zur Blutreinigung eingesetzt werden, was eine sinnvolle Erweiterung der bestehenden Behandlungsmöglichkeiten darstellt.“
Diese bahnbrechenden Ergebnisse könnten nicht nur das Leben von Millionen Menschen verändern, die unter solchen Immundefekten leiden, sondern auch die zukünftige Behandlung von Virusinfektionen revolutionieren. Bleiben Sie dran für weitere Entwicklungen in dieser aufregenden medizinischen Forschung!