Russland plant Verbot des Weihnachtsmanns – Was steckt wirklich dahinter?
2024-12-10
Autor: Louis
In Russland werden die Kinder nicht vom Weihnachtsmann, sondern von Väterchen Frost beschenkt. Doch nun hat ein Abgeordneter ein Verbot des Weihnachtsmanns ins Visier genommen, und auch andere Politiker unterstützen diesen Vorstoß.
Mit dem nahenden Weihnachtsfest erhöht sich die Präsenz von festlichen Figuren, doch für den russischen Duma-Abgeordneten Witaly Borodin ist die Situation ernst. Laut der russischen Exil-Zeitung «Meduza» hat Borodin in einem Brief an den Generalstaatsanwalt gefordert, den Weihnachtsmann als «ausländischen Agenten» zu deklarieren. Ein solches Verbot könnte die Figur des Weihnachtsmanns in Russland faktisch auslöschen.
Borodin, der auch ein staatliches Projekt zur Bekämpfung von Korruption leitet, begründet seine Forderung mit der Behauptung, dass der Weihnachtsmann bevorzugt von sogenannten «unfreundlichen Ländern» genutzt wird, um traditionelle Werte zu untergraben. Inmitten der zunehmenden politischen Spannungen seit der Ukraine-Invasion sieht er den Einfluss dieser westlichen Figur als Bedrohung für Väterchen Frost, der laut russischer Tradition am Neujahrstag die Geschenke bringt.
Es ist wichtig zu betonen, dass Väterchen Frost eine lange Tradition in der slawischen Mythologie hat und zusammen mit anderen bedeutenden Winterfiguren in Ost- und Mitteleuropa weit verbreitet ist. Der Abgeordnete weist darauf hin, dass der Weihnachtsmann in den letzten Jahren eine kommerzielle Überholung erfahren hat, welche die wahren Werte des Feiertags verwässert. Er warnt: „Wir stehen vor der Gefahr, dass die kulturelle Identität Russlands unter solchen Einflüssen leidet.“
In einer kontroversen Behauptung führt Borodin an, dass die Markenwerte des Weihnachtsmanns auf über 1,6 Billionen Dollar geschätzt werden, und sieht dies als Hinweis auf eine mögliche westliche Finanzierung, um die russischen Traditionen zu destabilisieren. Während Väterchen Frost traditionell in einem grau-blauen Pelzmantel auftritt, hat die rote Darstellung des Weihnachtsmanns in den letzten Jahrzehnten an Popularität gewonnen – ein Wandel, den Borodin als Teil einer westlichen Strategie interpretiert, ohne dafür jedoch klare Beweise vorzulegen.
Weitere Politiker, wie Michail Iwanow aus der Region Brjansk, äußern ähnliche Bedenken und vermuten, dass die westliche Symbolik des Weihnachtsmanns zielgerichtet in Russland verbreitet wird, um das Bild der Regierung zu unterminieren. Iwanow beklagte: „Die Allgegenwart des Weihnachtsmanns in Schaufenstern ist das Ergebnis einer kalkulierten Marketingstrategie, die unseren Feiertag verwäscht und unsere Werte gefährdet.“
In Anbetracht der geopolitischen Lage ist dieses Thema nicht nur kulturell relevant, sondern könnte weitreichende gesellschaftliche Implikationen für Russland und seine Bürger haben. Was werden wohl die nächsten Schritte von den Politikern in Moskau sein? Halten wir Sie auf dem Laufenden!