Welt

Russland steigert Militärausgaben massiv – Rubel im freien Fall

2024-11-27

Autor: Lara

Die alarmierende Lage des russischen Rubels

Russland hat seine Militärausgaben um schockierende 30 Prozent erhöht, während der Rubel seit August über ein Viertel seines Wertes verloren hat, was zu einer drastischen Verteuerung von Importgütern führt.

Angesichts des anhaltenden Ukraine-Kriegs zeigt der Rubel dramatische Schwankungen und ist auf den tiefsten Stand seit dem Beginn des Konflikts im März 2022 gefallen. Am Mittwoch kostete ein US-Dollar bereits 106,40 Rubel – ein Zeichen für die wirtschaftlichen Turbulenzen, die das Land plagen.

Das russische Oberhaus stimmte kürzlich für eine Rekordsteigerung der Verteidigungsausgaben auf 13,5 Billionen Rubel (etwa 105 Milliarden Franken) im Haushalt 2025. Dies entspricht etwa zehn Prozent der US-Militärausgaben und über sechs Prozent des russischen Bruttoinlandsprodukts. Gleichzeitig plant die Regierung, 40 Prozent des gesamten Haushalts im nächsten Jahr für Verteidigung und nationale Sicherheit zu verwenden.

Steigende Ängste vor Eskalationen

Die Erhöhung der Militärausgaben findet in einem Kontext von wachsender wirtschaftlicher Nervosität statt. Russlands Bürger und Unternehmen sehen sich steigender Inflation und einem wachsenden Druck auf den Rubel gegenüber. Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung des Ukraine-Kriegs verstärkt die Ängste vor einer noch größeren Eskalation des Konflikts.

Analysten weisen darauf hin, dass der aktuelle Kursverfall des Rubels auch auf neue, verschärfte Sanktionen gegen den russischen Finanzsektor zurückzuführen ist. Der Ökonom Jewgeni Kogan erklärt: "Die Zentralbank steht vor der Herausforderung, die Inflation zu bekämpfen, während der Leitzins bereits auf 21 Prozent gestiegen ist – der höchste Stand seit 2003."

Zwar verteuert sich der Import durch die Abwertung des Rubels, jedoch profitieren Exporteure von den niedrigen Kursen. Der Finanzminister Anton Siluanow betonte auf einer Finanzkonferenz in Moskau, dass dies der Regierung helfen könnte, mehr Einnahmen aus Energiesteuern und Exportzöllen zu generieren.

Die Frage bleibt: Wie wird Russland auf die sich verschärfende wirtschaftliche Lage reagieren? Experten befürchten, dass die militärische Aggression und die damit verbundenen finanziellen Belastungen die ohnehin fragile Wirtschaftsstruktur des Landes weiter destabilisieren könnten.