Saudi-Arabien: Putin steht vor einem Preiskampf ums Öl – Ist sein Regime in Gefahr?
2024-11-25
Autor: Simon
Putin steht offenbar vor einem Preiskampf ums Öl
Russland ist stark auf die Einnahmen aus dem Ölverkauf angewiesen, um seinen Angriffskrieg in der Ukraine zu finanzieren. Doch Saudi-Arabien, als führendes OPEC-Mitglied, könnte dem Kremlchef das Geschäft vermiesen.
Die durch die westlichen Sanktionen stark beschnittenen Möglichkeiten der russischen Regierung stellen Putins Machenschaften auf die Probe. Trotz dieser Herausforderungen hat Russland im Juli 2023 viel mehr Öl gefördert als erlaubt, was zum aktuellen Überangebot und damit zu einem gesenkten Ölpreis von etwa 80 Dollar pro Barrel geführt hat. Laut dem „Business Insider“ sind die arabischen Nationen, insbesondere Saudi-Arabien, zunehmend frustriert über die Preissenkungen, die durch russisches Billigöl hervorgerufen werden.
Der saudische Kronprinz fordert Maßnahmen
Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman (MBS), der große Finanzierungsbedarfe für seine Mega-Projekte hat, fordert die OPEC-Mitglieder seit Monaten auf, die Ölproduktion zu reduzieren. Bisher blieb dieser Aufruf jedoch ohne nennenswerte Erfolge. Nachhaltige High-Preise sind für Saudi-Arabien entscheidend, um Projekte wie NEOM und das Megastadion in Riyadh zu realisieren.
Experte: „Saudi-Arabien hat die Nase voll“
Henderson, Direktor des Bernstein-Programms für Golf- und Energiepolitik, warnt, dass Saudi-Arabien bereit sein könnte, einen Preiskampf zu beginnen, um Russland zu schädigen. Ein solches Szenario könnte den Ölpreis auf 50 Dollar pro Barrel drücken, was dramatische Auswirkungen auf die russische Wirtschaft hätte, die 40 Prozent ihrer Staatseinnahmen aus dem Ölgeschäft schöpft.
Es gibt auch Hinweise darauf, dass das russische Wirtschaftsministerium optimistisch die Öl- und Gasexporte auf insgesamt 239,7 Milliarden Dollar für 2024 anhebt – eine erhebliche Steigerung im Angesicht der unsicheren Zukunft.
Wiederholt sich der Preiskrieg von 2020?
Es gibt Befürchtungen, dass wir eine Wiederholung des Preiskriegs von 2020 erleben könnten, als Saudi-Arabien und Russland in eine erbitterte Auseinandersetzung gerieten. Riad überflutete damals den Markt mit Öl, was die Preise auf temporär 20 Dollar pro Barrel drückte.
Experten wie Luke Cooper von der London School of Economics weisen darauf hin, dass Russland unter einem solch preisdrückenden Szenario ernsthafte Schwierigkeiten haben könnte, den Krieg in der Ukraine zu finanzieren. Die Produktionskosten sind in Russland deutlich höher, und der Abbau in den kälteren Regionen wie Sibirien ist ressourcenintensiv und schwerfälliger im Vergleich zu den saudischen Quellen.
Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die aktuelle Ölsituation nicht nur für die Wirtschaft Russlands kritisch ist, sondern auch weitreichende geopolitische Folgen haben könnte. Sollte Saudi-Arabien tatsächlich zu drastischen Maßnahmen greifen, könnte dies Putins Macht und Stabilität stark gefährden. Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, ob der Kreml sein Geschick wandeln kann oder unter dem Druck des Ölmarktes zusammenbricht.