
Schulverweigerung unter Kindern: Ein leidenschaftlicher Aufruf zur Reduktion der Unterrichtsstunden
2025-04-10
Autor: Luca
Bäume für die Schule: Ein überhitztes System?
Zürich, 10. April 2025 - Der Druck an Zürcher Schulen nimmt alarmierende Ausmaße an. Kinder verweigern zunehmend den Schulbesuch, und nun gibt es erste Stimmen, die eine drastische Maßnahme fordern: die Streichung von Unterrichtsstunden.
Schulabsentismus: Ein bedrohliches Phänomen
Der Zürcher Lehrerverband zeichnet ein düsteres Bild: "Die Schule ist überhitzt", sagt Christoph Ziegler, GLP-Kantonsrat. Besorgte Lehrer und Eltern haben das Gefühl, dass der Druck auf Schüler immer mehr zunimmt. Laut Ziegler wird sogar eine spezielle Spitex ins Leben gerufen, um Schulverweigerer früh morgens aus dem Bett zu holen.
Psychische Gesundheit in Gefahr?
Der Geschäftsführer der Psychiatriespitex, Raimund Hohenberger, sieht den Hauptgrund für den Schulabsentismus im enormen Leistungsdruck. "In Zürich ist dieser Druck extrem – es ist besorgniserregend!" Lena Fleisch, Präsidentin des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbandes, stimmt zu und hebt hervor, dass die psychische Gesundheit von Jugendlichen immer mehr leidet.
Weniger Lektionen, weniger Stress?
Fleisch schlägt vor, die Anzahl der Unterrichtsstunden zu reduzieren. "Andere Kantone zeigen bereits, dass die erforderlichen Kompetenzen auch mit weniger Unterricht erreicht werden können." Ein Schritt in diese Richtung könnte der Vorschlag sein, die Pflichtlektionen an Züricher Schulen um 5 % zu senken.
Die Zahlen im Blick
Aktuell haben Schüler der ersten und zweiten Klassen 24 Lektionen pro Woche, während es in den oberen Klassen bis zu 36 Lektionen sind. Christoph Ziegler will nun mindestens eine Lektion pro Woche in der Primarschule und zwei in der Sekundarstufe streichen.
Stressige Zeiten für alle Beteiligten
Der Druck auf Schüler nimmt zu, ihre Tage sind durchgeplant. Der formidable Stress führt zu psychischen Problemen und Schulabsentismus. Ziegler, der über 30 Jahre als Lehrer tätig ist, hebt hervor, dass er nie zuvor so viele Schüler mit psychischen Schwierigkeiten gesehen hat. Die Schule läuft am Limit, und es ist an der Zeit, Maßnahmen zu ergreifen.
Widerstand aus dem Kantonsrat
Der Vorschlag steht vor einer schwierigen Debatte im Kantonsrat. Während einige Unterstützer gefunden wurden, äußert SVP-Kantonsrat Pierre Dalcher Bedenken. Er warnt vor den möglichen negativen Folgen einer Senkung der Lehrstunden für die Qualifikation der Schüler.
Die Zukunft der Bildung auf dem Spiel?
"Wenn wir Schulstunden abbauen, könnten wir möglicherweise baden gehen – und am Ende schlecht ausgebildete Schulabgänger haben", sagt Dalcher. Es ist klar, dass die Diskussion über den Bildungsansatz in der Schweiz weitergeführt werden muss.
Die Herausforderung ist groß, und wie die Verantwortlichen reagieren werden, könnte entscheidend für die nächste Generation von Schülern sein.