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Sturz von Lacher? Benko zieht die Fäden im Hintergrund – Ein Blick hinter die Kulissen der Finanzwelt

2024-10-09

Autor: Louis

Romeo Lacher, der Präsident des Verwaltungsrats der renommierten Privatbank Julius Bär, steht womöglich kurz vor dem Fall aus seiner Position, und das nur ein Jahr vor dem Schweizer Rentenalter. Der Grund dafür? Neueste Erkenntnisse über die umstrittenen 600 Millionen Franken, die an den österreichischen Investor René Benko vergeben wurden.

Insidern zufolge hatte Benko, der aufgrund seiner finanziellen Misserfolge Schlagzeilen gemacht hat, direkten Zugang zu Lacher und konnte somit die Geschäfte der Bank maßgeblich beeinflussen. Lacher, der 2019 in diese Spitzenposition an der Spitze der Bank berufen wurde, hat einen steilen Karriereweg hinter sich, der ihn einst zu einem der Top-Manager der Credit Suisse machte und später bei SIX bedeutende Erfolge feierte.

Als Architekt des Spanien-Börsen-Zukaufs konnte Lacher 2020 eine Entscheidung treffen, die der Bank 3 Milliarden Franken in Madrid kostete, was letztlich zur Dominanz spanischer Investoren auf dem Markt führte. Zuvor galt er als Garant für Stabilität und Solidität innerhalb der Julius Bär-Gruppe – doch die Nähe zu Benko stellt nun seine Glaubwürdigkeit in Frage.

Ein Vertrauter äußerte sich dazu: „Benko gewann das Vertrauen von Lacher und erhielt dadurch den Kredit von Julius Bär.“ Bemerkenswert ist die Rolle von Lacher, der in seiner Funktion auch im Risiko-Komitee der Bank saß, das die fragwürdige Kreditsumme als tragbar einstufte, obwohl Bedenken bezüglich Benkos finanzieller Integrität bestehen.

Mit diesen 600 Millionen Franken baute Benko seinen Turm aus Luxusimmobilien weiter aus – bis dieser vor einem Jahr wie ein Kartenhaus zusammenbrach. Seither ist das Echo dieses Skandals in der Finanzwelt unüberhörbar.

Die Aufsichtsbehörde bei Julius Bär hat bereits Anfang 2024 beschlossen, sich von CEO Philipp Rickenbacher zu trennen, und auch der Präsident des Risiko-Komitees musste gehen. Lacher konnte jedoch als Präsident bleiben, musste lediglich seinen Platz im Ausschuss für Kredite und Risiken aufgeben. Wie geht es nun weiter für ihn, besonders in Anbetracht seiner Verbindung zu Benko, der als „toxisch“ gilt?

Während die Suche nach einem neuen CEO bereits erfolgreich abgeschlossen wurde – Stefan Bollinger, ein Partner bei Goldman Sachs, wird am 1. Februar 2025 beginnen – wird Lacher unter Druck gesetzt. Gerüchte kursieren bereits über Beatriz „Betty“ Sanchez als mögliche Nachfolgerin. Sanchez, die Englisch und Spanisch spricht, hat in Hamburg Deutsch gelernt und scheint bereit für größere Aufgaben innerhalb des Unternehmens zu sein.

Sollte die frühere Amerika-Chefin tatsächlich die Nachfolge von Lacher antreten, würde dies in der Finanzwelt für Aufsehen sorgen und könnte als strategischer Coup der Julius Bär-Gruppe betrachtet werden. Die kommenden Monate könnten entscheidend für die Zukunft von Lacher und für die Stabilität der Bank werden.