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Thilo Mischke neuer ttt-Moderator – ARD-Mitarbeiter mit Kritik

2025-01-03

Autor: Emma

Neuer ARD-Moderator Thilo Mischke sieht sich schwerem Gegenwind gegenüber

Die Ernennung von Thilo Mischke als neuer Moderator des ARD-Kulturmagazins «ttt – titel thesen temperamente» sorgt für Kontroversen und entblößt tiefe Risse innerhalb der ARD. Diverse Mitarbeitende und Kulturschaffende äußern in einem offenen Brief ihren Unmut über diese Personalentscheidung und schließen eine Zusammenarbeit mit Mischke aus.

In dem Ihnen vorliegenden Schreiben, das an die Verantwortlichen der beteiligten öffentlich-rechtlichen ARD-Häuser gerichtet ist, wird die Entscheidung als "bestürzend" bezeichnet und als eine Maßnahme kritisiert, die die Kultursendung langfristig schädigen könnte. Insbesondere wird auf Mischkes Vergangenheit verwiesen, die viele als problematisch erachten. Unter den Unterzeichnern des Briefes finden sich namhafte Persönlichkeiten der Kulturszene, darunter Alena Schröder, Saša Stanišić und Margarete Stokowski.

In der Kritik steht vor allem Mischkes Buch «In 80 Frauen um die Welt», welches er 2010 veröffentlichte. Darin schildert er seine Erlebnisse auf einer Weltreise, die von einem recht fragwürdigen Ziel geprägt ist: Er wollte mit Frauen aus 80 verschiedenen Ländern schlafen. Diese Thematik hat seit der Entscheidung, ihn als Moderator zu engagieren, intensive Diskussionen ausgelöst. Kritiker werfen ihm vor, ein sexistisches Frauenbild zu fördern und rassistische Sprache zu nutzen. Die ARD hat in der Vergangenheit betont, dass «ttt» sich gegen jede Form von Sexismus und Rassismus wendet und für Meinungsvielfalt sowie Toleranz steht. Sie stehen damit, so die Sprecher, auch hinter Mischke, der bereits erklärt habe, sich intensiv und selbstkritisch mit den Vorwürfen auseinandergesetzt zu haben.

Mischkes Übernahme der Moderation erfolgt ab Mitte Februar, wo er zusammen mit Siham El-Maimouni die traditionsreiche Sendung leiten wird, die seit 1967 zu den bekanntesten Kulturformaten in der ARD zählt. Außerdem plant Mischke die Produktion eines neuen Kultur-Podcasts mit Jule Lobo. Die Ankündigung seiner neuen Rolle hat auf sozialen Medien gemischte Reaktionen ausgelöst, doch bislang gab Mischke keine Stellungnahme zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen ab.

Die Diskussion um seine Person wirft komplexe Fragen auf: Wird der ARD mit der Ernennung von Mischke tatsächlich in der Lage sein, ein breiteres Publikum anzusprechen, oder schadet dies dem Ansehen des Kultursenders? Die Entwicklungen in dieser Angelegenheit bleiben abzuwarten und könnten weitreichende Folgen für die Berichterstattung und entstehen kulturellen Diskurs haben.