Geschäft

UBS in der Schusslinie – Skandal um China-Connections?

2024-11-18

Autor: Louis

Hat die UBS-Führung die "Finanz und Wirtschaft" (FuW) unter Druck gesetzt? Während die Führung selbst nicht unmittelbar reagierte, griffen hochrangige Mitarbeiter des Unternehmens schnell zum Telefon. Der Grund? Eine brisante Story über UBS-Verbindungen zu sanktionierten Militärkonzernen in China, die von der Wirtschaftszeitung kürzlich veröffentlicht wurde.

Nach nur einer Stunde war die Story jedoch wieder offline. Wer den Artikel versuchte zu lesen, landete stattdessen auf der Homepage www.fuw.ch, auf der heute Morgen ein Interview mit zwei Fondsmanagern präsentiert wurde.

Die explosive Überschrift lautete: „UBS betreibt heikle Geschäfte mit sanktionierten Militärkonzernen in China“. Laut dem Bericht zählt die UBS zusammen mit ihren Joint Ventures zu den größten Investoren in chinesische Rüstungsunternehmen, die auf der US-Sanktionsliste stehen. Diese Firmen produzieren unter anderem Militärgüter für die chinesische Armee, was Experten Alarmsignale loben lässt. Sie warnen vor erheblichen Reputationsrisiken und möglichen Sekundärsanktionen für die UBS.

Die UBS verteidigt sich mit dem Standpunkt, dass ihre Investments „rechtmäßig“ seien und den US-Vorschriften entsprechen. Jedoch berichtet eine Quelle aus dem Umfeld der UBS von mehreren „groben Schnitzern“ in der FuW-Story, was zur sofortigen Entscheidung der Chefetage des Mediums führte, den Artikel aus dem Online-Angebot zu entfernen. Auch im Print erschien der Artikel nicht.

Bis zum jetzigen Zeitpunkt blieb eine Anfrage an einen Sprecher der UBS unbeantwortet. Auch die E-Mail an den Chefredaktor der FuW war vergeblich.

Die UBS hat sich in Asien als bedeutender Akteur etabliert und schon früh durch Joint Ventures in China eine wichtige Konzession erlangt. Dies spiegelt sich auch in den Bemühungen der Credit Suisse wider, die ebenfalls in diesem Markt Fuß gefasst hat. Mit der Fusion der beiden Banken ist die UBS zu einem wichtigen Player im asiatischen Markt geworden.

Dieser Umstand könnte für die USA ein erhebliches Problem darstellen. Warum der Artikel jedoch die UBS-Spitze so in Aufruhr versetzt hat, bleibt rätselhaft. Experten vermuten, dass die Verbindungen zu Militärkonzernen in einem geopolitisch angespannten Umfeld besonders heikel sind und der Bank potenziell schaden könnten. Die Situation könnte sich weiter zuspitzen, sollten die Beziehungen der UBS zu diesen Firmen genauer unter die Lupe genommen werden.