
Uni Bern: Steht eine vegane Revolution in den Mensen bevor?
2025-04-08
Autor: Sofia
Der Studierendenrat der Universität Bern hat eine klare Ansage gemacht: Die Forderung nach rein veganen Mensen ist nicht nur ein Schritt für die Nachhaltigkeit, sondern auch ein Aufschrei für eine tiefere Veränderung des Essensangebots in Hochschulen. In einer kürzlichen Abstimmung entschied sich das Studierendenparlament (SUB) für eine pflanzliche Verpflegung, inspiriert von der wachsenden Studentenbewegung «Plant-Based Universities», die weltweit für vegane Ernährung an Universitäten plädiert.
Im Jahr 2024 betreibt die Universität Neuchâtel als Vorreiter bereits eine komplett vegane Mensa – eine Entscheidung, die an der Uni Bern nun ebenfalls angestoßen wurde. Während einige Studenten begeistert sind und die Maßnahme als notwendig für den Klimaschutz ansehen, gibt es auch kritische Stimmen, die eine vollständige vegane Ernährung als übertrieben empfinden.
Laut Chantal Senn von «Plant-Based Universities» zeigt der Beschluss des SUB, dass die Studierenden für eine nachhaltige Verpflegung eintreten und dass die Universitäten bisher hinter diesem Bedarf zurückgeblieben seien. «Der Entscheid ist ein wichtiger Meilenstein», so Senn.
Dabei betont das SUB, dass sie durch ihre Teilnahme in der Mensakommission und im Stiftungsrat Einfluss auf die Essensangebote nehmen kann. Naima Hillman, ein Vorstandsmitglied der SUB, berichtet, dass Gespräche mit dem Mensa-Betreiber ZFV bereits in Planung sind, um die nächsten Schritte zu besprechen.
Die Meinungen unter den Studierenden gehen auseinander: Der 19-jährige Student Nicola findet einen Kompromiss, wie eine größere Auswahl veganer Gerichte, sinnvoller. Eine Anonyme Studentin äußert sich: „Eine komplett vegane Ernährung ist extrem, ich finde, wir sollten auch weiterhin die Wahl haben.“
Auf der anderen Seite betrachtet die Medizinstudentin Nicole die Entscheidung positiv und bemerkt, dass es die Nachhaltigkeit fördern wird, wohingegen sie die Polarisierung von Meinungen befürchtet. Ihre Mitstudentin Céline sieht die Sache gelassener: „Zu Hause kann man doch essen, wonach einem der Sinn steht.“
Die Universität Bern selbst zeigt sich offen für den Dialog, jedoch sei bisher nicht beabsichtigt, tierische Produkte vollständig aus den Mensen zu verbannen. In diesem Rahmen sind vegane und vegetarische Speisen bereits Teil des Angebots der ZFV-Mensa.
Die Diskussion um vegane Mensen ist ein Spiegel der gesellschaftlichen Herausforderungen in Bezug auf Ernährung, Klimawandel und die Bürgerrechte der Studierenden. Die kommenden Tage und Gespräche könnten entscheidend dafür sein, in welche Richtung sich die Mensa-Angelegenheiten und die kulinarische Landschaft an der Universität Bern entwickeln werden. Wird die vegane Revolution die Hochschulverpflegung verändern? Nur die Zeit wird es zeigen.