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USA: Joe Biden scheint bereits abgetaucht zu sein, während Trump das Zepter übernimmt

2024-12-11

Autor: Leonardo

Wo bist du, Joe Biden?

Der nächste Gewinner der US-Präsidentschaftswahlen wird erst am 20. Januar 2025 ins Weiße Haus einziehen, doch Donald Trump scheint nicht bereit zu sein, bis dahin abzuwarten. Er gibt bereits den Präsidenten und Biden scheint das kaum zu stören.

Donald Trump, der von 2017 bis 2021 im Amt war, präsentiert sich breitschultrig in der ersten Reihe der Eröffnungsfeier von Notre-Dame in Paris. Er macht detaillierte Wahlversprechen online und bringt die politischen Entscheidungsträger in Washington dazu, sich seinen Forderungen zu beugen. Aktuell hat Trump den kanadischen Premierminister Justin Trudeau verspottet und ihn als Gouverneur bezeichnet – eine Aussage, die eine grenzüberschreitende Provokation darstellt.

In den USA gibt es traditionell keinen Schattenpräsidenten und auch keinen offiziellen Oppositionsführer. Barack Obama sagte einmal treffend, dass es nur einen Präsidenten geben kann. Während die Übergangsphase zwischen Wahl und Amtsbeginn in den USA außergewöhnlich lang ist – fast elf Wochen – hält Trump das nicht davon ab, sich bereits als Präsident zu fühlen. Vergleicht man dies mit Großbritannien, wo der neue Premierminister sofort nach der Wahl vereidigt wird, wirkt Trump wie ein ungeduldiges Kind.

In der Zwischenzeit zieht sich Joe Biden, der amtierende Präsident, weitgehend aus dem Rampenlicht zurück. Seine öffentliche Präsenz ist rar, während er viel Zeit mit seiner Familie und in seinen Ferienhäusern verbringt. Biden hat sich seit den enttäuschenden Wahlergebnissen für seine Partei praktisch aus der Politik zurückgezogen. Kürzlich sprach er in einer achtminütigen Rede über den Sturz des syrischen Diktators und in einer weiteren fast 40 Minuten über die wirtschaftlichen Erfolge seiner Regierung.

Sein Rückzug ist nicht unbemerkt geblieben – sogar einige seiner Parteikollegen haben begonnen, ihre Besorgnis über seine Abwesenheit zu äußern. Jay Inslee, der Gouverneur von Washington, betonte kürzlich, dass die Demokraten angesichts der drohenden Veränderungen unter einer möglichen Trump-Regierung lauter und aktiver werden müssten.

Die Frustration innerhalb der Demokratischen Partei wächst, da viele Mitglieder Bedenken äußern, dass Biden den Wahlkampf für 2024 gefährdet hat. Besonders umstritten war dessen Entscheidung, seinen Sohn Hunter zu begnadigen, nachdem er wiederholt versichert hatte, dies nicht zu tun. Diese Kontroversen schaden seiner Glaubwürdigkeit und werfen einen Schatten auf sein politisches Vermächtnis.

In der Zwischenzeit füllt Trump das Machtvakuum und zeigt sich selbstsicher, dass er weiterhin die Kontrolle ausüben kann, noch bevor er offiziell ins Amt eingeführt wird. Dabei fragt man sich, wie sich Biden, der noch bis zum Ende seiner Amtszeit im Januar 2025 alle Präsidialmächte innehat, aus der Affäre ziehen wird, während Trump ungeniert als künftiger Herrscher der Vereinigten Staaten auftritt. Der politische Druck auf Biden wächst, und viele spekulieren, ob er in der Lage sein wird, seine Parteifreunde zu inspirieren und die Partei gegen die Bedrohungen unter Trump zu mobilisieren.