
Versus Festhypothek: Wer von der tieferen SNB profitieren kann?
2025-03-21
Autor: Laura
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihren Leitzins auf einen historisch niedrigen Wert von 0,25 Prozent gesenkt. Diese Maßnahme hat erhebliche Auswirkungen auf den Hypothekenmarkt, insbesondere auf Saron-Hypotheken, die in direkter Beziehung zum Leitzins stehen.
Laut Experten wie Adrian Wenger vom VZ Vermögenszentrum folgt der Saron-Zinssatz nahezu identisch dem Leitzins der SNB. Für Hausbesitzer ist dies eine große Erleichterung: Der Zins für Saron-Hypotheken sinkt auf verlockend niedrige Raten zwischen 1 und 1,2 Prozent. Dies ist besonders attraktiv für Käufer, die planen, in den nächsten Jahren ein Eigenheim zu erwerben.
Im Gegensatz dazu sieht die Situation bei Festhypotheken völlig anders aus. Diese verzeichnen seit einigen Monaten einen Anstieg der Zinsen. Die beliebte 5-jährige Festhypothek, die im Dezember noch bei 1,5 Prozent lag, hat sich inzwischen auf über 1,8 Prozent verteuert. Dies ist unerwartet, da niedrige kurzfristige Leitzinsen normalerweise auch langfristige Festhypotheken verbilligen sollten.
Der Grund für den Ausbleib der erwarteten Zinssenkungen ist die Unsicherheit am Kapitalmarkt, die durch geopolitische Spannungen, Handelskriege und die unvorhersehbare US-Politik verstärkt wird. Banken und Unternehmen zeigen sich vorsichtiger und sichern sich aufgrund der instabilen Lage vermehrt langfristig ab. Dies erhöht die Nachfrage nach langfristigem Kapital und drückt die Zinsen für Festhypotheken nach oben.
Hausbesitzer stehen nun vor einer schweren Entscheidung: Wer jetzt einen Kredit von einer Million Franken aufnimmt und sich für eine Saron-Hypothek entscheidet, könnte jährlich nur zwischen 10.000 und 12.000 Franken Zinsen zahlen – ein verlockendes Angebot. Einige Experten vermuten, dass die Zinsen auf diesem niedrigen Niveau verweilen oder möglicherweise sogar sinken könnten.
Auf der anderen Seite möchten diejenigen, die eine garantierte Zinssicherheit anstreben, sich für Festhypotheken entscheiden. Florian Schubiger, Finanzierungsexperte von hypotheke.ch, weist darauf hin, dass der Markt mittelfristig mit Inflation und weiteren Zinserhöhungen rechnet. Daher könnte es sich für viele Eigentümer als nachteilig erweisen, einen größeren Teil ihres Hauskredits an den variablen Saron-Zins zu binden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die neuen Eigenmittelanforderungen durch die Basel III-Regulierung, die im Jahr 2023 in Kraft trat. Diese Richtlinien zwingen Banken dazu, ihre Ressourcen effizienter zu nutzen und unnötige Risiken zu vermeiden. Die Auswirkungen sind bereits spürbar: Die Margen der Banken sind gestiegen, wobei viele Banken sowohl bei privaten als auch institutionellen Kunden höhere Zuschläge verlangen.
Seit Mitte 2024 haben sich die Margen stark erhöht. Während private Kunden durchschnittlich 1 bis 1,2 Prozent zahlen, sehen sich große Gewerbekunden mit Aufschlägen von bis zu 2 Prozent konfrontiert. Diese Preisanpassungen bedeuten, dass die Einsparungen durch die SNB-Entscheidung vom Bankenmarkt größtenteils wieder aufgezehrt werden.
Obwohl Banken die Konditionen verschlechtern, ist es unwahrscheinlich, dass viele Kunden die Bank wechseln, da die meisten Institute ähnliche Praktiken verfolgen und ein stabiles Marktumfeld anstreben.
Zusätzlich bleibt die Konkurrenz durch große Versicherungen und Pensionskassen im Hypothekargewerbe zurückhaltend. Diese Unsicherheiten lassen viele potenzielle Käufer vor der Entscheidung für ein Eigenheim zögern, insbesondere bei den hohen Immobilienpreisen in der Schweiz.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz der attraktiven Saron-Zinssätze die Stimmung unter den Hauseigentümern eher gedämpft ist. Die neuen Basel-III-Regulierungen haben nicht die erhofften Erleichterungen gebracht, was zu einer wachsenden Frustration führt. Ein Vorgehen, das viele Eigentümer mit geringerer Belehnung nachvollziehen können, wird von den Banken nicht weitergegeben.
Wie findet man die beste Hypothek? Es ist ratsam, Angebote verschiedener Banken zu vergleichen und mehrere Offerten einzuholen, um langfristig Kosten zu sparen. Besonders Haushalte mit begrenztem Budget sollten auf einen sorgfältigen Überblick über den Markt achten, da die Zinsofferten stark variieren können.
So kann es hilfreich sein, einen Hypothekenmakler hinzuzuziehen, auch wenn dieser in der Schweiz nur eine untergeordnete Rolle spielt. Den meisten ist dennoch bewusst, dass der Kauf von Wohneigentum oft direkt in der Bankfiliale verhandelt wird.