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Waffen-Sammlerbörse: Faszination oder Gefährdung?

2025-03-22

Autor: Luca

In Luzern findet am kommenden Wochenende zum 49. Mal die Waffen-Sammlerbörse statt. Jährlich strömen rund 10.000 Besucher, darunter Sportschützen, Jäger und Waffenliebhaber, in die Stadt, um ihre Leidenschaft zu teilen und alte Schätze zu entdecken.

Die Luzerner Polizei ist ebenfalls vor Ort und legt großen Wert auf strenge Kontrollen. Bei der Messe können Waffenerwerbsscheine beantragt werden, jedoch ist der Kauf von Munition nicht gestattet. Dies soll sicherstellen, dass alles im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben bleibt.

Besondere Aufmerksamkeit erhält die Messe durch die American Reenactors Switzerland, die historische Szenen nachstellen. „Wir glorifizieren keinen Krieg, sondern erinnern an die Geschichte“, betont Rolf, ein Mitglied des Vereins. Isabelle, eine 16-jährige Reenactorin, sagt: „Besonders die Geschichte des Zweiten Weltkrieges interessiert mich.“

Die Meinungen zu historischen Waffen sind geteilt. Viele Besucher sehen in der Messe eine Gelegenheit, Geschichte hautnah zu erleben. „Solange alles sicher und legal ist, sehe ich kein Problem darin“, äußert ein Hobbysammler. Dennoch stellen Bedenken zur Sicherheit und Kontrolle, sowie die öffentliche Wahrnehmung von Waffen, ein großes Thema dar.

Ardian, ein 29-jähriger ehemaliger Soldat, spricht ehrlich über die Vorurteile, die er oft erfährt: „Ich bin überzeugt, dass das Schweizer Waffenrecht eine der strengsten Regelungen hat.“ Gian, ein 21-jähriger Schütze, interessiert sich für historische Waffen und stellt klar, dass für ihn der Aspekt der Sicherheit nicht im Vordergrund steht.

Julia, eine 19-jährige Sammlerin, schreibt Waffen eine ästhetische Bedeutung zu und könnte sich vorstellen, eine Pistole als Ausstellungsstück zu erwerben. Gleichzeitig hat sie Verständnis für die Bedenken der Gesellschaft. Damian, ein 23-jähriger Sportschütze, sieht nicht nur seine Leidenschaft, sondern betont auch die Notwendigkeit von verpflichtenden Schulungen im Umgang mit Waffen.

Christian Bertschi, der Kommunikationschef der Luzerner Polizei, stellt klar: „Die Sammlerbörse ist in erster Linie eine Plattform für Sport- und Jagdwaffen und darf nicht mit einer Verherrlichung von Waffen gleichgesetzt werden.“ Im Gegensatz dazu äußert Roxane Steiger von der GSoA (Gruppe für eine Schweiz ohne Armee) Bedenken, dass Messen wie diese eine gefährliche Faszination für Waffen auslösen. „Waffen sind nicht wie Briefmarken, sie sind für das Töten konstruiert“, warnt sie.

Diese Diskussion wirft nicht nur Fragen über die Faszination von Waffen auf, sondern auch über die Relevanz von Sicherheit in einer Gesellschaft, in der Gewalt oft eine Rolle spielt. Die öffentliche Debatte darum wird durch ähnliche Veranstaltungen weiterhin angeheizt.