Wärmeverbund ENGH: Grosshöchstetten zeigt seinen Entschluss
2024-11-24
Autor: Gabriel
Die Stimmen wurden schneller ausgezählt als erwartet: Trotz hitziger Debatten im Vorfeld zur Vorlage über die gemeindeeigene Energie Grosshöchstetten AG (ENGH) lag die Stimmbeteiligung bei nur 54,7 Prozent.
Über zwei Drittel lehnten ab…
Das Abstimmungsergebnis fiel jedoch eindeutig aus: Die Vorlage wurde mit 521 Ja-Stimmen und 1.129 Nein-Stimmen klar abgelehnt, wie die Gemeinde Grosshöchstetten bekannt gab. Mehr als zwei Drittel der Stimmenden sprachen sich gegen das Vorhaben der "Energie Grosshöchstetten AG – Gewährung nachrangiges Darlehen und Finanzierungsrahmen für Darlehen und Bürgschaften" aus.
…der Kredit wurde abgesagt
Dies bedeutet, dass der beantragte Kredit in Höhe von 4 Millionen Franken, den die Gemeinde zur Unterstützung der ENGH benötigte, nach intensiven Debatten deutlich abgelehnt wurde. ENGH-Verwaltungsratspräsident Magnus Furrer stellte bereits vor der Abstimmung klar: "Wenn die notwendigen 4 Millionen Franken fehlen, haben wir ein Problem."
Im Vorfeld schwer abschätzbar…
Furrer bemerkte, dass der Ausgang der Abstimmung im Vorfeld ungewiss war. Er hörte sowohl kritische als auch unterstützende Stimmen, auch von denen, die zwar das Vorgehen des Gemeinderates und des Verwaltungsrates hinterfragten, sich aber letztlich dafür entschieden, der ENGH die erforderlichen finanziellen Mittel zu gewähren. "Es war deshalb schwierig, den Ausgang abzuschätzen", erklärte er und war auf beide Möglichkeiten vorbereitet.
…und dann überraschend deutlich entschieden
Als Magnus Furrer am Abstimmungssonntag das Ergebnis erfuhr, war die Überraschung groß. "Das war wie ein Schlag ins Gesicht", gestand er. "So deutlich hätte ich ein Nein nicht erwartet. Sachliche Argumente haben anscheinend nicht genug gewogen." Er flehte: "Ich hätte den Entscheid nicht so drastisch erwartet."
Was bedeutet das nun?
Für die ENGH und letztendlich für die Gemeinde als Gesamteigentümer bedeutet das Nein, dass man in Bezug auf die Finanzierung nicht vorankommt. Furrer betont: "Die ENGH wird nicht aufgrund dieses Neins verloren gehen. Dennoch steht der Verwaltungsrat nun vor der Herausforderung, alternative Finanzierungslösungen zu erarbeiten."
Möglicherweise Teil- oder Gesamtabverkauf?
Furrer äußerte den Wunsch, dass es elegant gewesen wäre, wenn die Gemeinde als Eigentümerin für die finanziellen Mittel hätte sorgen können. Bei der ENGH liegt jetzt die Verantwortung, die benötigten Mittel zu finden. Doch die Gemeinde muss bald entscheiden, wie sie mit der Situation umgehen will – ob sie eine neue Vorlage zur Sanierung des Stromnetzes einbringt oder die ENGH teilweise oder gänzlich verkauft.
Alternative Lösungen suchen
Bereits vor der Abstimmung hatte Furrer bekannt gegeben, dass sich der Verwaltungsrat auf einen möglichen Nein-Beschluss bereits nach Alternativen umschaut. „Sollten die Stimmberechtigten die Vorlage ablehnen, hat der Gemeinderat den Verwaltungsrat mit der Vorbereitung verschiedener Lösungen beauftragt“, so die Gemeinde. „Diese Optionen werden nun bewertet, und der Gemeinderat wird die Öffentlichkeit zu gegebener Zeit informieren.“ In der Botschaft zur Abstimmung waren bereits Ansätze skizziert worden. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Gemeinde und die ENGH in der Zukunft weiterentwickeln werden, während die Diskussionen zur Energieversorgung und Finanzierung in Grosshöchstetten weiterhin hitzig bleiben.