Warnung vor Schuldenfalle: Kreditkarten und Ratenzahlung auf dem Vormarsch
2025-01-05
Autor: Simon
Der große Ansturm auf Black Friday und die Weihnachtszeit verleiten viele Verbraucher dazu, mehr Geld auszugeben, als sie tatsächlich haben. Besonders Kreditkarten sind in diesen Zeiten ein beliebtes Zahlungsmittel, aber sie können schnell zur Schuldenfalle werden.
Aktuelle Statistiken aus den USA zeigen, dass die Kreditkartenschulden in den letzten Jahren auf einem Rekordhoch sind – so hoch, wie seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr. Im Jahr 2024 mussten US-Kreditkartenunternehmen bereits 46 Milliarden Dollar an uneinbringlichen Forderungen abschreiben.
Die Hauptursache für diesen besorgniserregenden Trend ist die hohe Inflation, die die Lebenshaltungskosten drastisch erhöht hat. Klaus Ammann, ein Wirtschaftsredaktor von SRF, erklärt: „Viele Menschen, die ihre Kreditkartenrechnungen nicht mehr begleichen können, haben sich nicht für Luxusartikel verschuldet, sondern um grundlegende Lebensbedürfnisse wie Nahrungsmittel zu decken.
In der Schweiz ist ein ähnlicher Trend zu beobachten. Laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) können vier Prozent der Haushalte ihre Kreditkartenabrechnungen nicht regelmäßig begleichen. Besonders betroffen sind sozial schwächere Menschen. Im Gegensatz dazu besitzen viele ältere Personen oft keine Kreditkarte und sind weniger in Online-Shops aktiv.
Mit dem Anstieg der Kreditkartennutzung wird auch die Möglichkeit zur Ratenzahlung beim Online-Shopping immer populärer. In der ersten Hälfte von 2024 stieg diese Zahlungsmethode bei mehreren Anbietern um über zehn Prozent. Verbraucherschützer warnen jedoch davor: Die Verwendung solcher Zahlungsmethoden kann insbesondere für Personen unter 30 Jahren zu erheblichen finanziellen Problemen führen.
Obwohl das Ratenzahlungssystem in der Schweiz noch nicht so weit verbreitet ist wie in den USA oder Großbritannien, vermutet Ammann, dass diese Zahlungsmethoden weiterhin an Popularität gewinnen könnten, besonders wenn große Anbieter diese Möglichkeit anbieten. Handelsunternehmen stehen jedoch vor der Herausforderung, Gebühren für solche Systeme zu bezahlen und sind oftmals skeptisch gegenüber der tatsächlichen Umsatzsteigerung.
Ein weiteres Problem beim Kauf auf Raten ist, dass viele Menschen die versteckten Kosten und potenziellen Schulden unterschätzen. Ratenzahlungen können oft teurer werden als einmalige Zahlungen, da versteckte Gebühren und hohe Verzugszinsen von bis zu 13 Prozent dazukommen können. Diese finanziellen Altlasten können in der Konsequenz zu jahrelangen Schulden führen.
Um zukünftigen finanziellen Schwierigkeiten vorzubeugen, raten Experten, vor der Nutzung von Kreditkarten und Ratenzahlungen eine gründliche Recherche anzustellen und die eigenen Finanzen genau im Blick zu behalten. Der Verlockung von Schnäppchen und Vergünstigungen sollte man mit Vorsicht begegnen.