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Warum Trumps F-47 auf gemischte Reaktionen stößt

2025-03-26

Autor: Luca

Dunkle Wolken über dem F-47: Trumps neuester Kampfjet sorgt für kritische Stimmen

Überraschend gab der US-Präsident Donald Trump bekannt, dass Boeing den Zuschlag für die Entwicklung eines Kampfjets der sechsten Generation erhalten hat. Während Militär- und Wirtschaftskreise den Schritt grundsätzlich als positiv empfinden, gibt es zunehmend kritische Stimmen.

Noch vor einem Jahr äußerte sich der Chef der US-Luftwaffe, David Allvin, über die „schwierigen Optionen“ und Entscheidungen, die vor dem Programm Next Generation Air Dominance (NGAD) stehen. Der neue Boeing-Jet, der den Namen F-47 tragen wird, wird auch als direkte Anspielung auf Trump, den 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten, verstanden. Kritiker wittern jedoch Probleme nicht nur bei der Namensgebung, sondern auch hinsichtlich des gesamten Projekts.

Boeing-Aktien sprangen nach der Ankündigung um über 10 Prozent. Analysten schätzen den Gesamtwert des Auftrags auf mehrere hundert Milliarden Dollar. Trump gab sich jedoch bedeckt, was die Kosten betrifft, und soll einige Insiderinformationen geteilt haben, die Spekulationen über möglichen Insiderhandel aufwarfen.

Der Verdacht steht im Raum, dass die Trump-Administration und das Pentagon in erster Linie die Unterstützung für Boeing sicherstellen wollten, um das Unternehmen zu retten, das im vergangenen Jahr 12 Milliarden Dollar Verlust in der Raumfahrt- und Rüstungsdivision verzeichnete. Coole Millionen waren in das KC-46-Tankflugzeug geflossen, das von Kostenproblemen geplagt war.

Zusätzlich investiert Boeing in eine neue Produktionslinie für Kampfflugzeuge in St. Louis, Missouri, mit einem Budget von 1,8 Milliarden Dollar. Viele befürchten, dass sich diese Investition ohne den F-47-Zuschlag als weiteres finanzielles Debakel herausstellen könnte. Missouri-Senator Eric Schmitt, ein vehementer Unterstützer Trumps, lobte die Entscheidung und sprach von einem „großen Gewinn für Missouri und Amerika“.

Während der Boeing-Auftrag verhindert, dass Lockheed Martin monopolartige Strukturen im Bereich der US-Luftwaffe aufbaut, haben viele Analysten Bedenken hinsichtlich der technischen Fähigkeiten von Boeing. Kritiker haben auf fehlendes Know-how in der Entwicklung eines Hochleistungs-Kampfflugzeugs hingewiesen, da das letzte serielle Modell, das vollständig von Boeing entwickelt wurde, der P-26 aus dem Jahr 1932 war.

Zudem sorgte die Namensgebung des F-47 für Spott, da es bereits eine F-47 gab, die auch als „Thunderbolt“ bekannt war. Trump prahlte während der Rede im Weißen Haus, dass die Generäle den Namen ausgesucht hätten, doch diese Aussage wurde mit Skepsis betrachtet. Zudem sorgte Präsident Trumps Bemerkung über eine schwächere Exportversion für Verwirrung unter den Verbündeten, was zu Forderungen von EU-Parlamentariern führte, die EU-Projekte wie das Future Combat Air System stärker zu fördern.

Insgesamt erschien der Ankündigungsakt im Weissen Haus hastig und unüberlegt. Während Elon Musk, Trumps vertrauter Freund, vor wenigen Monaten noch den Bau solcher Jets als veraltet bezeichnet hatte, stellte Trump jetzt einen möglichen Nachfolger für den problembehafteten F-22-Jet vor. Medienneugierde auf technische Details und Kosten blieb jedoch unbeantwortet, was in der Verteidigungsindustrie eines der größten Projekte betrifft.

Lasst uns abwarten, ob die F-47 wirklich abheben kann oder ob sie sich als weiteres Beispiel für Missmanagement im Rüstungssektor entpuppt!