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Weihnachtsspot von Coca-Cola sorgt für Empörung – Ist KI die Zukunft der Werbung?

2024-11-18

Autor: Leonardo

Bereits seit 1930 ist die Weihnachtswerbung von Coca-Cola ein fester Bestandteil der festlichen Jahreszeit. Der ikonische Markenauftritt, der einst mit einem einfachen Printbild begann, hat sich im Laufe der Jahrzehnte weiterentwickelt – 1950 wurde der erste bewegte Weihnachtswerbespot im Fernsehen ausgestrahlt. In diesem Jahr sieht die Situation jedoch ganz anders aus, denn der neueste Werbespot sorgt für kontroverse Diskussionen.

Völlig neu im Marketing-Mix setzt Coca-Cola in diesem Jahr auf künstliche Intelligenz (KI) zur Erstellung seines Weihnachtsspots, der online auf scharfe Kritik stößt. Die Animation wird als unpersönlich und kühl empfunden, einige Fans bezeichnen sie sogar als „seelenlos“. Die Verwendung von KI sorgt für gemischte Reaktionen und wirft Fragen auf: Ist dies der geeignete Einsatz der neuen Technologie oder ein Schritt zu weit?

Die animierte Landschaft zeigt vertraute Motive: Coca-Cola-Trucks durchqueren verschneite Landschaften und die legendären Polarbären sind erneut zu sehen. Doch diesmal sind die fröhlichen Menschenmengen, die auf die Trucks warten, vollständig mit Hilfe von KI geschaffen worden. Ein kleiner Hinweis am Ende des Spots lässt die Zuschauer schließlich wissen, dass er „von Real Magic AI kreiert“ wurde.

Die Reaktionen auf den Spot sind heftig. Die Kommentare auf YouTube spalten die Meinungen: Während einige Zuschauer kreative Ansätze loben, sind andere über die Qualität und die emotionale Kälte der Darstellung empört. Ein Facebook-Nutzer kommentiert: „Das ist nicht das Weihnachten, das ich kenne. Wo ist der echte Geist der Feiertage geblieben?“

Das Technik-Magazin Techradar schließt sich den Kritikern an und bezeichnet den Spot als einen „dystopischen Albtraum“. In einem weiteren Kommentar wird festgehalten: „Es ist beschämend, wie Marken den wahren Weihnachtsgeist missbrauchen können.“

Pratik Thakar, Vizepräsident für generative KI bei Coca-Cola, äußert sich zurückhaltend zu den Vorwürfen. Er betont die Effizienz, die KI in den Produktionsprozess bringt und spricht von einer fünfmal höheren Geschwindigkeit. „Die Möglichkeit, personalisierte Inhalte zu erstellen, ist der Weg der Zukunft“, so Thakar. Dies könnte den Werbemarkt nachhaltig verändern und den Raum für kreative Spielereien bieten.

In Deutschland ist Coca-Colas Werbestrategie jedoch leicht anders: Die offizielle Playlist hat vor Kurzem einen traditionellen Spot namens „Anyone can be Santa“ mit echten Schauspielern hochgeladen – der gleiche Spot, der bereits im letzten Jahr ausgestrahlt wurde. Die Swiss-Playlist bleibt hingegen seit drei Jahren unverändert. Es bleibt die Frage, ob Coca-Cola in der Zukunft eine Balance zwischen traditioneller Werbung und den neuartigen KI-Ansätzen finden wird.

Wie stehst du zur Verwendung von KI in der Werbung? Glaubst du, dass die persönliche Note verloren geht? Lass es uns in den Kommentaren wissen!