In einer entscheidenden Wende im Energiesektor hat der Energiekonzern Axpo angekündigt, das Kernkraftwerk Beznau in neun Jahren abzuschalten. Damit wird eine bedeutende Energiequelle verloren gehen, die rund um die Uhr Strom erzeugt, während die Sonnenenergie wetterabhängig und nicht jederzeit verfügbar ist.

Die Herausforderung, die durch die Stilllegung von Beznau entsteht, erfordert die Umsetzung der Ziele des neuen Stromgesetzes, das von der Schweizer Bevölkerung im Juni 2023 mehrheitlich gutgeheißen wurde. Auch wenn die Produktion von Solarenergie in diesem Jahr auf dem richtigen Weg ist, wird sich in den kommenden Jahren zeigen, ob die geplante Verfünffachung der Produktion von erneuerbaren Energien bis 2035 weiterhin mit der nötigen Geschwindigkeit vorangetrieben wird.

Besonders relevant wird der Ausbau der Solarenergie während der Wintermonate, in denen die Nachfrage nach Strom deutlich steigt. Leider kann Sonnenenergie den hohen Energiebedarf in der kalten Jahreszeit nicht alleine abdecken. Die unzuverlässige Natur der Solarenergie macht eine Kombination mit regulierter Wasserkraft für die Versorgungssicherheit im Winter unerlässlich.

Ein alarmierender Trend: In diesem November haben die Speicherseen in einem Monat ein Fünftel ihres Wasservolumens für den Stromexport verloren. Um im Winter gut vorbereitet zu sein und die Abhängigkeit von Stromimporten zu minimieren, ist es dringend erforderlich, dieses Problem zu adressieren.

Die Rolle der Wasserkraft wird nicht nur kurzfristig wichtig sein, sondern auch langfristig, wenn die verbleibenden Kernkraftwerke Gösgen und Leibstadt ebenfalls das Ende ihrer Betriebszeit erreichen.

Ungeachtet der Möglichkeit, in Zukunft eventuell neue Kernkraftwerke in Betracht zu ziehen, liegt die Verantwortung beim Bundesrat und Parlament, zusammen mit den Energieunternehmen Lösungen zu finden, um die Wasserkraft optimal zu nutzen und gleichzeitig eine wirtschaftliche und nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten. Eine harmonische Zusammenarbeit von Solar- und Wasserkraft könnte die Notwendigkeit für umstrittene Reservekraftwerke, die fossile Brennstoffe nutzen, erheblich reduzieren.

Die Dringlichkeit, einen stabilen und nachhaltigen Energie-Mix für die Schweiz zu schaffen, war noch nie so groß. Entscheiden Sie selbst, wie die Zukunft der Energieversorgung aussehen könnte – bleiben Sie informiert und diskutieren Sie mit! Jetzt abonnieren!