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ZVV: Ticketkauf für Busse nun nur noch digital oder telefonisch – Eine disruptive Wende für die Busfahrten!

2024-12-28

Autor: Leonardo

Ein Blick auf die aktuelle Situation im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) zeigt: Ab Dezember 2023 ist der Ticketverkauf beim Fahrpersonal endgültig Geschichte! Dies kommt einer drastischen Veränderung gleich, die vor allem ältere Menschen und technikferne Nutzer vor Herausforderungen stellt.

Laut dem ZVV haben rund 75 Prozent der Fahrgäste bereits ihre Tickets digital gelöst. Das bringt uns auch zur entscheidenden Rolle der Digitalisierung, denn die bisherigen Verkaufsgeräte waren am Ende ihrer Lebensdauer angekommen. Umso gefährlicher ist es, dass Menschen ohne Smartphones nun auf telefonische Bestellungen zurückgreifen müssen. Diese Option mag zwar vorhanden sein, aber die hohen Gebühren könnten viele überraschen!

Ein erschreckendes Beispiel liefert der 83-jährige Vater von P.R.: „Er fährt regelmäßig mit dem Bus von Laupen ZH zum Bahnhof Wald ZH und ist besorgt, weil er kein Ticket mehr beim Chauffeur kaufen kann“, erzählt R. Nach einem Anruf bei der Ticket-Bestellzentrale war die Enttäuschung groß: Statt 2,40 Franken verlangt die Bestellung am Telefon nun stolze fünf Franken und fünf Rappen. R. kritisiert, dass die Mitarbeiterin nicht über diese zusätzlichen Kosten informiert hat.

Viele ältere Menschen fühlen sich durch diese Maßnahme ausgeschlossen. R. ist der Meinung, dass „alte Menschen mit solchen Maßnahmen systematisch ausgeschlossen werden“. Das macht nachdenklich und wirft Fragen auf über die Zugänglichkeit des öffentlichen Verkehrs in Zeiten der Digitalisierung.

Der ZVV versucht, dem entgegenzuwirken. Sprecherin Cristina Maurer betont: „Für Fahrgäste, die digitale Kanäle nicht nutzen können oder möchten, bieten wir verschiedene Alternativen an.“ Zu diesen Alternativen gehört beispielsweise die Möglichkeit, in der ZVV-App ein Ticket für Dritte zu kaufen. Dies könnte vor allem Eltern hilfreich sein, die die Tickets einfach auf den SwissPass ihrer Kinder übertragen möchten.

Was ist mit den „Zeit-Tickets“ während der Übergangsphase? Auch die beliebte Mehrfahrtenkarte bleibt weiterhin im Angebot und kann im Bus oder an der Haltestelle abgestempelt werden. „Wir legen großen Wert darauf, dass der öffentliche Verkehr auch in Zukunft für alle zugänglich bleibt“, sagt Maurer.

Besonders wichtig ist laut Maurer die Verbesserung der Fahrplanstabilität – ein häufiges Problem, wenn der Ticketverkauf beim Fahrpersonal für Verzögerungen sorgte, insbesondere an verregneten Wintertagen.

Am Ende steht die Frage: Ist diese Digitalisierung wirklich der Schritt in die Zukunft oder ein weiterer Ausschluss für jene, die nicht mit der Technologie Schritt halten können? Eine gesunde Diskussion darüber ist erforderlich, um die Bedürfnisse aller Fahrgäste zu berücksichtigen.