Unterhaltung

Am 2. "Metal Storm Over Luzern": Zeal & Ardor als definitiver Headliner

2024-10-06

Autor: Mia

In der Welt des Heavy Metals ist es oft schwer, eine klare Position zu beziehen. Okoi Jones, der Sänger des Zürcher Duos Bølzer, stellte dies während der "Metal Talks" im Rahmen des Festivals "Metal Storm Over Luzern" in Frage. Er und Alan Averill von der irischen Band Primordial teilen eine Leidenschaft für die (Kultur-)Geschichte, die die Musikkultur prägt.

Am Samstag versammelten sich etwa 700 Fans im Sudpol in Kriens, um die zweite Ausgabe des ausverkauften Heavy-Metal-Festivals zu erleben. Dennoch waren nicht alle Anwesenden klassisch „Metal-Fans“. Viele waren hauptsächlich für Zeal & Ardor gekommen — eine Band, die mit ihrem einzigartigen Sound begeistern konnte.

Vor allem die Band rund um den Basler Manuel Gagneux war der große Pullfaktor des Abends. Trotz anfänglicher Unkenntnis der Zuschauer über die Band waren die Erwartungen hoch. Und Zeal & Ardor enttäuschten nicht; sie boten ein beeindruckendes Konzert mit hervorragender Soundqualität und faszinierender Lichtshow.

Die Tatsache, dass Zeal & Ardor der klare Headliner waren, überraschte einige. Man hatte bei einem Metal-Festival mit mehr Gleichheit unter den Bands gerechnet. Das Duo Bølzer hingegen kombinierte ihre Elemente – Gitarre, Gesang, Schlagzeug, Elektronik – sodass es von einigen als zu monoton empfunden wurde. Die Songs wie „The Archer“ und „Entranced By the Wolfshook“ hätten mehr Wirkung entfalten können, wenn die Abmischung besser gewesen wäre.

Primordial, die nächste Band auf dem Programm, konnte sich nicht ganz von der Kritik befreien; Alan Averill zeigte jedoch mit seiner Energie, dass er das Publikum mitreißen konnte, auch wenn die Gitarrenwände der Band oft wie ein undurchdringlicher Nebel wirkten.

Als Zeal & Ardor schließlich die Bühne betraten, war die Atmosphäre elektrisierend. Gagneux, flankiert von beeindruckenden Backgroundsängern, hatte eine charismatische Präsenz, die den Saal füllte, während die Zuschauer bei Songs wie "Devil Is Fine" und "Death to the Holy" mitgingen – Letzterer fasst die Botschaft der Band zusammen, die sich gegen die Kirche richtet.

Sie spielten auch neue Stücke wie das eindrucksvolle "Kilonova" und das an Korn erinnernde "Clawing Out". Die Dynamik ihrer Musik kombinierte Gospel, Soul, Jazz-Elemente und Synthesizer-Sounds, die von Gagneux' markanter Stimme zusammengehalten wurden. Wenn der Black Metal durchbrach, war das Publikum außer sich vor Begeisterung.

Bald wird diese außergewöhnliche Band wieder durch die USA touren und ihre intensive Musik live präsentieren. Trotz der energetischen Performance und der unvermeidlichen Headbang-Momente kann man sagen: Nach einem Konzert von Zeal & Ardor bleibt man einfach euphorisiert zurück – und das ist ein Erlebnis, das keine Metal-Fans missen sollten!