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Brustkrebs-Screening: Fast die Hälfte der Kantone ohne Programm – Schockierende Zahlen enthüllt!

2024-10-08

Autor: Louis

Im Kanton Basel-Stadt erhalten Frauen ab 50 Jahren eine wichtige Einladung zu einem Mammographie-Screening, wo eine Röntgenuntersuchung ihrer Brüste durchgeführt wird. So unterstützt das Programm Frauen dabei, Brustkrebs frühzeitig zu erkennen, bevor dieser tastbar oder symptomatisch wird.

Noemi Schmidt, die Leiterin der Mammadiagnostik im Brustzentrum des Basler Universitätskrankenspitals, erklärt: "Dank dieser Programme können wir viele Frauen abfangen und die Heilungschancen durch frühe Erkennung enorm erhöhen."

Trotz dieser positiven Entwicklungen haben rund 50% der Kantone in der Schweiz noch kein entsprechendes Früherkennungsprogramm implementiert. Die Begründung dieser Kantone? Die Kosten! Viele Politiker argumentieren, dass Frauen eigenverantwortlich für diese Untersuchungen sorgen sollten.

Doch Markus Ossola von der Krebsliga Schweiz sieht das anders. Er hebt hervor, dass zahlreiche Studien belegen, dass Früherkennungsprogramme nicht nur medizinisch sinnvoll, sondern auch aus finanzieller Sicht vorteilhaft sind. "Die Investition in frühzeitige Diagnosen führt zu weniger komplizierten Behandlungen und senkt langfristig die Gesundheitskosten", so Ossola.

Ein aufrüttelndes Beispiel: Frauen, bei denen Brustkrebs im Rahmen eines Programms entdeckt wird, müssen nur halb so oft ihre Brüste operativ entfernen lassen. Die alarmierenden Zahlen zeigen zudem, dass Frauen in Kantonen ohne Screening-Programme ein um 40% höheres Risiko haben, an einem fortgeschrittenen Stadium von Brustkrebs zu erkranken.

An den Grenzen der Kantone entscheidet sich somit, wie erfolgreich die Früherkennung von Brustkrebs ist. Doch Bewegung ist in Sicht: Die Kantone Aargau, Schaffhausen und Basel-Landschaft haben bereits Gelder zur Einführung von Mammographie-Programmen bereitgestellt. Im Kanton Luzern wird die Regierung im Dezember einen entsprechenden Vorschlag ins Parlament einbringen.

"Es ist ökonomisch sinnvoller, in die Früherkennung zu investieren, als die Kosten für spätere, aufwendige Behandlungen zu tragen", erklärt die neue Gesundheitsdirektorin von Luzern, Michaela Tschuor, die das Thema Brustkrebs-Screening zu einem ihrer politischen Schwerpunkte gemacht hat.

Das geplante Programm wird 700.000 Franken kosten – eine Investition, die sich lohnen wird, so Tschuor. Auch andere Kantone, die bisher noch keine Programme eingeführt haben, ziehen eine Implementierung in Betracht. Der Kanton Zürich zum Beispiel informiert auf Anfrage, dass die Einführung eines Brustkrebs-Screening-Programms derzeit evaluiert wird – ähnliches gilt für Glarus und Obwalden.

Bereits in der Westschweiz sind solche Früherkennungsprogramme seit fast zwei Jahrzehnten flächendeckend implementiert. Studien belegen, dass die dort entdeckten Brusttumore im Durchschnitt kleiner sind als in Kantonen ohne Screening-Programme. Das zeigt, wie entscheidend frühe Diagnosen für die Behandlungsergebnisse sein können.

Bleibt zu hoffen, dass sich die anderen Kantone bald ebenfalls auf den Weg der Früherkennung machen, um das Leben von noch mehr Frauen zu retten!