Flüssigkeit auf dem Mars: War es wirklich Wasser oder etwas anderes?
2024-12-11
Autor: Leonardo
Die Diskussion über die Existenz von Wasser auf dem Mars hat durch eine neue Studie an Fahrt aufgenommen. Ein Forschungsteam um Michael Hecht vom Massachusetts Institute of Technology stellt in Frage, ob das, was wir als Wasser betrachtet haben, tatsächlich Wasser war oder ob es sich möglicherweise um flüssiges Kohlendioxid (CO₂) handelte.
Der Mars, oft als der rote Planet bezeichnet, ist von ausgetrockneten Flussbetten, ehemaligen Seen und Kanälen bedeckt, die auf eine frühere Existenz von Flüssigkeit hinweisen. Bisher glaubten Wissenschaftler, dass dieses Wasser über Millionen von Jahren vom Planeten verschwunden ist. Die aktuelle Untersuchung jedoch schlägt vor, dass CO₂ unter den damaligen klimatischen Bedingungen möglicherweise eher kondensierte als Wasser schmelzen konnte.
Die Mineralogie, die auf dem Mars gefunden wurde, hat ursprünglich klare Beweise für Wasser geliefert. Neueste Erkenntnisse der Kohlenstoffspeicherforschung zeigen jedoch, dass flüssiges CO₂ ähnliche mineralogische Veränderungen hervorrufen kann, die wir auch in Wasser gefunden haben. Dies könnte unser Verständnis von der geologischen Geschichte des Mars erheblich verändern.
Zusätzlich zur Erklärung der Marsoberfläche könnten diese Erkenntnisse auch dazu beitragen, unsere Suche nach Leben auf dem Mars zu verfeinern. Wenn CO₂ eine prägnante Rolle gespielt hat, könnte dies bedeuten, dass Lebensbedingungen, die wir für unmöglich hielten, tatsächlich existiert haben könnten. Forscher haben in der Vergangenheit vermutet, dass die NASA mit den „Viking“-Sonden möglicherweise Hinweise auf Leben entdeckt hat, diese jedoch versehentlich durch unsachgemäße Experimente verloren gingen.
Die Studie identifiziert drei mögliche Szenarien, unter denen flüssiges CO₂ auf der Marsoberfläche existiert haben könnte: als stabile Oberflächenflüssigkeit, als Ergebnis des Schmelzens von CO₂-Eis oder in unterirdischen Reservoirs. Die Wissenschaflter betonen, dass die Wahrscheinlichkeit dieser Szenarien von der damaligen atmosphärischen CO₂-Konzentration und den Temperaturbedingungen abhing.
Hecht und sein Team fordern nun weitere experimentelle Studien unter Mars-ähnlichen Bedingungen, um die chemischen Prozesse, die möglicherweise auf dem Planeten stattgefunden haben, genauer zu verstehen. Hecht schließt mit der warnenden Bemerkung, dass die Diskrepanz in den bestehenden Theorien unterschätzt werden könnte und dass diese neue Hypothese für die zukünftige Marsforschung nicht ignoriert werden sollte. Die Aufregung um flüssiges CO₂ könnte der Schlüssel zur Entdeckung der geheimnisvollen Vergangenheit des Mars sein.