Die Zukunft von Globus ist nun offiziell: Die thailändische Central Group, im Besitz der Familie Chirathivat, hat das operative Geschäft der renommierten Schweizer Warenhauskette vollständig übernommen. Diese Entscheidung wurde am Montag von Central bestätigt, während die Nachrichtenagentur NZZ bereits am Vortag darüber berichtete. Zuvor hielten die Chirathivats 50 Prozent an Globus, während der Rest in den Händen der insolventen Signa-Gruppe von René Benko lag.

Laut der Mitteilung der Central Group wird die Magazine zum Globus AG, die für den Betrieb der Warenhäuser verantwortlich ist, jetzt vollständig unter ihrer Kontrolle stehen. Damit gehen sämtliche neun Globus-Filialen in der Schweiz, darunter die sieben Warenhäuser in Genf, Lausanne, Bern, Luzern, Zürich, Glatt und St. Gallen sowie zwei im Bau befindliche Standorte in Zürich und Basel, in den Besitz der Central Group über.

André Maeder, CEO des europäischen Geschäfts von Central, äußerte sich optimistisch: "Wir freuen uns, die vollständige Eigentümerin dieses führenden Luxuseinzelhandelsunternehmens zu werden. Wir werden das Unternehmen bei seinem weiteren Wachstum unterstützen." Damit ist die Zukunft von Globus als Warenhausbetreiber gesichert.

Zukunft der Globus-Liegenschaften noch ungewiss

Ungeklärt bleibt jedoch die Zukunft der Globus-Immobilien. Laut dem Communiqué bleibt die Eigentümerstruktur der Immobiliengesellschaft von Globus Schweiz unverändert. Die Central Group besitzt somit weiterhin nur 50 Prozent der Globus-Immobilien, während der Rest zur Insolvenzmasse der Signa Prime gehört. Diese umfasst fünf bedeutende Liegenschaften, darunter das Globus-Warenhaus in Zürich nahe der Bahnhofstraße, eine Filiale in Bern inklusive Hotel und Immobilien in Basel.

Die Central Group verhandelt derzeit mit dem Insolvenzverwalter von Signa Prime über die Zukunft dieser Immobilien. Analysten weisen darauf hin, dass die Situation wegen der komplexen Verflechtungen von Benko besonders herausfordernd ist. Es ist wahrscheinlich, dass Central das Warenhaus in Zürich vollständig übernehmen wird, da bereits Interesse an dieser wertvollen Liegenschaft bekundet wurde. Diese gilt nicht nur als die wertvollste, sondern auch als die strategisch wichtigste unter den fünf Immobilien.

Das operative Geschäft von Globus wird voraussichtlich nicht mit einem hohen finanziellen Aufkommen einhergehen, da das wertvollste Asset der Warenhausgruppe die Immobilien sind. Selbiges war bereits vor fünf Jahren der Fall, als die Central Group zusammen mit Signa Globus von Migros erwarb. Insider berichten, dass ein Großteil des Kaufpreises von einer Milliarde Franken in die Immobilien floss, während der Eigenbetrieb nur einen kleinen bis mittleren einstelligen Millionenbetrag ausmachte.

Die Migros sieht ihr Darlehen an Globus als sicher an

Am Montag meldete sich auch die Migros zu Wort. Der Migros-Genossenschafts-Bund begrüßte den Eigentümerwechsel an Globus, obwohl er die Kette vor viereinhalb Jahren verkauft hatte. Hintergrund ist ein noch offenes Darlehen von 125 Millionen Franken, das beim Verkauf gewährt wurde und bislang nicht zurückgezahlt ist. Dieser Kredit wurde zur Sicherstellung von Umbauten während der Corona-Pandemie vergeben, um zu vermeiden, dass Central und Signa ihre finanziellen Mittel plötzlich für pandemiebedingte Verluste einsetzen mussten. Laut Migros wird sich am Darlehen durch den Eigentümerwechsel nichts ändern, da es direkt an die Magazine zum Globus AG gewährt wurde. Dieser Schritt schafft Vertrauen in die Rückzahlung, da die Migros davon ausgeht, dass die Schuldner weiterhin ihren Verpflichtungen nachkommen werden.

Werden die Zentralen der Luxusbranche von diesem Kauf profitieren? Bleiben Sie dran für weitere Entwicklungen!