Grippestamm B Yamagata durch Corona-Maßnahmen ausgerottet – Ein bahnbrechender Erfolg!
2024-11-19
Autor: Laura
BERLIN: In einem überraschenden Ergebnis der Corona-Maßnahmen hat sich herausgestellt, dass der Influenza-Stamm B Yamagata komplett ausgerottet wurde. Dies führt dazu, dass für die laufende Grippesaison ein Dreifach-Impfstoff empfohlen wird, anstatt des bisher üblichen Vierfach-Impfstoffs. Dies ist jedoch kein Zeichen für Einsparungen, sondern ein direktes Resultat der effizienten Bekämpfung von Viruserkrankungen während der Pandemie.
Carsten Watzl, Immunologe an der TU Dortmund, erklärt: «Wir haben einen Grippestamm komplett ausgerottet.» Dies beweist eindrucksvoll die Wirksamkeit der Maßnahmen, die zur Eindämmung von COVID-19 implementiert wurden. Experten hatten bereits im Jahr 2020 festgestellt, dass das Influenza-Virus B Yamagata nicht mehr zirkuliert. Laut einem Artikel im renommierten Fachmagazin Lancet ist der Stamm das einzige bekannte Atemwegserkrankungsvirus, das infolge dieser Pandemie praktisch ausgelöscht wurde. Dennoch bleibt eine gewisse Vorsicht geboten – es gibt möglicherweise Regionen weltweit, in denen der Stamm noch überlebt hat und nicht gut überwacht wird.
Im September 2023 kam die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ebenfalls zu dem Schluss, dass die B-Yamagata-Komponente für den Impfstoff nicht mehr benötigt wird. Stattdessen konzentriert sich der neue Dreifach-Impfstoff auf Antigene von Influenza-B-Stamm B Victoria und zwei Influenza-A-Stämmen. Diese Viren variieren jedes Jahr weltweit und können unterschiedliche Auswirkungen auf die Grippesaison haben.
Die WHO trifft ihre Entscheidungen jährlich im Februar basierend auf den Daten der vorherigen Saison, um den bestmöglichen Schutz für die Bevölkerung zu gewährleisten. In dem Bestreben, die Impfstoffe so effektiv wie möglich zu gestalten, wurde in den letzten Jahren eine Vierfach-Impfung gegen zwei A- und zwei B-Stämme empfohlen, um die Chancen auf eine wirksame Immunisierung zu erhöhen.
Die Grippe ist eine hoch ansteckende Virusinfektion, die im Winter regelmäßig zehntausende Menschen in Deutschland betrifft. Während die ersten Symptome wie Müdigkeit, hohes Fieber und trockener Husten plötzlich auftreten, können Influenza-Viren den Körper anfälliger für lebensgefährliche Komplikationen machen, wie etwa bakterielle Lungenentzündungen. Das Robert Koch-Institut (RKI) berichtet, dass die Anzahl an grippebedingten Todesfällen von Saison zu Saison variiert – in einigen Jahren gab es über 25.000 Sterbefälle, wie in der schweren Saison 2017/18.
Um sich zu schützen, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO), dass vor allem Menschen ab 60 Jahren oder Personen mit erhöhtem Risiko einer Grunderkrankung sich jährlich im Herbst impfen lassen. Auch wenn die Impfung keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Erkrankung bietet, sorgt sie doch für mildere Krankheitsverläufe. Antibiotika hingegen haben bei Influenza, wie bei allen Virusinfektionen, keine Wirkung und werden nur eingesetzt, wenn zusätzlichen bakteriellen Komplikationen auftreten.