Lebensbedrohliche Lebensmittelvergiftung: Einjähriges Mädchen nach Verzehr von Rohmilchkäse gerettet
2024-11-27
Autor: Louis
Bozen – Ein tragischer Vorfall in Cortina d’Ampezzo, bei dem ein einjähriges Mädchen nach dem Verzehr eines sogenannten „würzigen Bergkäses“ in Lebensgefahr geriet, hat die Öffentlichkeit erschüttert. Um für ihr Kind die bestmögliche medizinische Versorgung zu sichern, unternahmen die besorgten Eltern eine beschwerliche Reise durch mehrere Krankenhäuser in Südtirol.
Die mikrobiologischen Untersuchungen des experimentellen Veterinärinstituts in Venetien bestätigten schließlich, dass der Käse die Ursache für die lebensbedrohliche Lebensmittelvergiftung war. Der Rohmilchkäse stammte aus einer lokal ansässigen Käserei in Predazzo im Fleimstal. Anhand des nachgewiesenen Erregers – den Shiga-Toxin bildenden Escherichia coli (STEC) – ordnete das Gesundheitsministerium umgehend einen Rückruf des betroffenen Produktes an.
Nach mehreren Tagen intensiver Behandlung konnte das Mädchen schließlich das Krankenhaus verlassen. Zunächst wurde es in Innichen behandelt, dann ins Krankenhaus in Bruneck verlegt und aufgrund ihres kritischen Gesundheitszustands schließlich nach Bozen gebracht, wo die STEC-Infektion diagnostiziert wurde.
Die Situation verschlechterte sich jedoch weiter, was zur Aufnahme des Mädchens im Krankenhaus von Padua führte. Am Montag gab es schließlich Entwarnung: Die Einjährige konnte gesund zu ihrer Familie zurückkehren.
Wichtig zu erwähnen ist, dass der Bergkäse, welcher aus unbehandelter Rohmilch hergestellt wird, potenziell gefährliche Mikroorganismen enthalten kann. Während STEC bei Erwachsenen meist harmlos ist, ist besondere Vorsicht bei kleinen Kindern geboten. Im Fall des Mädchens kam es zu schweren Komplikationen, unter anderem zu einem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS), das zu akutem Nierenversagen führen kann.
Dieser Vorfall erinnert an den tragischen Fall des vierjährigen Mattia, der 2017 nach dem Verzehr eines kontaminierten Rohmilchkäse in ein irreversibles Koma fiel und nie wieder genesen konnte. Der Käse stammte damals aus einer Genossenschaftskäserei in Coredo im Trentino, und die Familie bekam eine Million Euro Entschädigung zugesprochen. Solche Fälle verdeutlichen einmal mehr die Gefahren des Verzehrs von Rohmilchprodukten.