Russland in Sorge um Militärstützpunkte in Syrien – Die brisante Lage erklärt!
2024-12-11
Autor: Leonardo
Nach dem Sieg islamistischer Rebellen in Syrien steht Russland vor einer entscheidenden Frage: Was wird aus seinen beiden strategischen Militärstützpunkten im Land? Eine mögliche Aufgabe dieser Stützpunkte würde einen erheblichen Rückschlag für die russische Präsenz im Nahen Osten bedeuten.
Wo befinden sich die Militärstützpunkte?
Um einen Regimewechsel wie im Libyen von 2011 zu verhindern, bot Russland unter Präsident Putin dem syrischen Diktator Baschar al-Assad im Jahr 2015 militärische Unterstützung an. Als Teil dieses Abkommens erhielt Russland zwei wichtige Militärstützpunkte in Syrien: 1. Der Marinestützpunkt in Tartus 2. Der Luftwaffenstützpunkt in Hmeimim
Welche Bedeutung haben diese Stützpunkte?
Die beiden Basen sind von zentraler Bedeutung für die russische Militärpräsenz im Nahen Osten und unterstützen die geopolitischen Interessen Moskaus in der Region. Laut dem österreichischen Militärhistoriker Markus Reisner ist der Marinestützpunkt in Tartus von strategischer Wichtigkeit, da er Russland die Möglichkeit gibt, militärische Kräfte ins Mittelmeer zu projizieren. Der Luftwaffenstützpunkt in Hmeimim war entscheidend für die Unterstützung des Assad-Regimes, um sich gegen die Rebellen zu behaupten, doch dieser Bedarf könnte sich nun aufgrund des Sieges der Rebellen ändern.
Aktuelle Entwicklungen in den Stützpunkten
In den letzten Tagen gab es erhebliche Aktivitäten im Marinestützpunkt Tartus. Satellitenbilder zeigen, dass letzte Woche sechs russische Schiffe, darunter drei Fregatten, zwei Versorgungstanker und ein U-Boot, in Tartus angedockt waren. Neueste Aufnahmen zeigen jedoch, dass sämtliche Schiffe inzwischen nicht mehr im Hafen sind. Gustav Gressel, ein ehemaliger Experte der European Council on Foreign Relations, kündigte an, dass die Schiffe für ein Manöver im Mittelmeer sind. Berichten zufolge gibt es aktuell keine Hinweise auf einen Abzug von Truppen oder Material, auch nicht in Hmeimim, obwohl eine erhöhte Aktivität von Transportmaschinen zu beobachten sei.
Was plant Russland?
Russland möchte seine Militärstützpunkte unbedingt behalten, aber die Situation ist derzeit unübersichtlich. Außenminister Sergej Lawrow hat russische Staatsbürger ermutigt, Syrien zu verlassen, während Kremlsprecher Dmitri Peskow klarmachte, dass ein Abzug aus den Militärbasen nicht geplant sei. Peskow bestätigte, dass Russland sich in einer Phase der Transformation und Instabilität befinde.
Die Rolle der HTS in der aktuellen Krise
Medienberichte deuten darauf hin, dass die islamistischen Rebellen, angeführt von der Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS), Moskau einstweilen die Sicherheit der Militärstützpunkte zugesichert haben. Ob dies jedoch von Dauer sein wird, bleibt fraglich. Russland hofft auf einen möglichen Deal, aber was könnte Moskau den Rebellen anbieten? Experten vermuten, dass die HTS daran interessiert sein könnte, ihre Abhängigkeit von der Türkei zu verringern, jedoch bleibt abzuwarten, ob die HTS bereit ist, sich auf eine langfristige militärische Partnerschaft mit Russland einzulassen.
Alternativen für Russland
Sollte Russland seine Militärstützpunkte in Syrien verlieren, stünde das Land vor der Herausforderung, nach Alternativen zu suchen. Während Libyen als potenzieller Marinestützpunkt ins Spiel kommt, ist eine Vereinbarung mit dem Sudan über einen Marinestützpunkt im Roten Meer bisher gescheitert. Da momentan keine kurzfristigen Alternativen verfügbar sind, wird Russland alles daransetzen, seine Stützpunkte in Syrien aufrechtzuerhalten.
Fazit:
Der Verlust der Militärstützpunkte in Syrien könnte Russland in eine prekäre Lage bringen. Die geopolitischen Auswirkungen könnten weitreichend sein – bleibt abzuwarten, wie die Situation sich entwickeln wird.