Am Donnerstagnachmittag erlebten viele Regionen im Flachland der Schweiz ihren ersten Schnee dieses Winters. Laut Meteo Schweiz fielen zwischen Donnerstagmittag und Freitagmorgen in den Niederungen der Alpen und entlang der Alpennordseite zwischen 15 und 30 Zentimeter Neuschnee. In Luzern wurden sogar beeindruckende 42 Zentimeter gemessen, was in zahlreichen Regionen neue Rekordwerte für den Monat November darstellt.

Die massiven Schneefälle führten zu erheblichen Einschränkungen im Straßen- und öffentlichen Verkehr. Bei den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) wird auch am Freitag mit Verspätungen und Zugausfällen gerechnet. Grund dafür sind die witterungsbedingten Probleme an den Schienen, einschließlich störanfälliger Fahrleitungen, vereister Weichen und Fahrzeugausfällen. Reisende sollten sich auf längere Wartezeiten und mögliche Umleitungen einstellen.

In Zürich haben die örtlichen Verkehrsbetriebe (VBZ) am Freitagmorgen den Betrieb schrittweise wieder aufgenommen, jedoch ist dieser noch unregelmäßig. Auch in der Stadt Bern wurde der Trambetrieb bis zum Mittag einstellen müssen, während in Basel die Busse größtenteils normal verkehren, jedoch einige Tramlinien weiterhin von Störungen betroffen sind. Auch die Region Luzern hat mit Verspätungen und Umleitungen zu kämpfen.

Die Straßenverhältnisse sind aufgrund der Schneemengen äußerst schwierig. Laut dem Automobil Club Schweiz (TCS) kam es zu signifikanten Staus und zahlreichen Verkehrsunfällen. Im Kanton St. Gallen wurden am Donnerstag über 120 Verkehrsunfälle auf den Straßen außerhalb der Stadt gemeldet. Besonders kritisch stellte sich die Situation auf der Autobahn 1 bei Kirchberg dar, wo ein Verkehrsunfall zwischen einem Militärfahrzeug und einem Reisecar acht Personen verletzte, darunter sechs leicht.

Am Flughafen Zürich führte der Schneefall am Donnerstag ebenfalls zu mehreren Flugannullierungen. Allerdings erwartet der Flughafenbetreiber am Freitag keine größeren Einschränkungen mehr, da der Winterdienst die Start- und Landebahnen in der Nacht geräumt hat. Nur zwei Flüge nach Amsterdam mussten gestrichen werden.

Laut Meteo Schweiz lässt der Schneefall am Freitagnachmittag nach, jedoch sind im Alpenraum vor allem am Nachmittag noch häufigere Schneeschauer zu erwarten. Dabei bleiben die Höchsttemperaturen in den Niederungen bei etwa einem Grad Celsius. Das Sturmtief, von dem der Schnee kam, hat sich inzwischen nach Süden verlagert, und ein Hochdruckgebiet aus Frankreich sorgt für stabilere Wetterbedingungen. Unwetterartige Schneefälle oder Sturmböen sind nach derzeitigem Stand nicht mehr zu erwarten.

Das winterliche Wetter hat jedoch auch seine positiven Seiten; viele nutzen die Gelegenheit, um frühzeitig die ersten Schneeballschlachten zu veranstalten oder sich auf die bevorstehende Wintersaison vorzubereiten. Bleiben Sie warm und achten Sie auf die Straßenverhältnisse, während wir auf die Veränderungen im nächsten Winterwetter warten.