Wissenschaft

Tauriden-Schwarm: Astronomen geben Teil-Entwarnung – sollten wir jetzt durchatmen?

2024-10-09

Autor: Sofia

Gute Nachrichten für Astronomie-Fans und Erdlinge: Der gefürchtete Tauriden-Schwarm, der aus Kometentrümmern besteht, birgt weniger Gefahr für unseren Planeten als bisher befürchtet. Neueste Untersuchungen zeigen, dass sich im Schwarm vermutlich weniger kilometer große Asteroiden verstecken als angenommen. Astronomen haben ermittelt, dass das Ursprungsobjekt dieses Trümmerschwarms wahrscheinlich eher einen Durchmesser von gut zehn Kilometern hatte, anstatt wie zuvor geschätzt über 100 Kilometer. Das bedeutet zwar nicht, dass wir völlig entspannt sein können, doch das Risiko hat sich merklich verringert.

Astronomen rund um die Uhr im Einsatz

während viele potenziell gefährliche Asteroiden bereits in einer umfangreichen Datenbank verzeichnet sind und regelmäßig verfolgt werden, treiben im erdnahen Raum noch viele größere und kleinere unentdeckte Trümmer ihr Unwesen. Überraschend viele dieser Objekte werden nur wenige Stunden vor einem nahen Vorbeiflug oder sogar einem möglichen Einschlag entdeckt. Besonders kühn: Einige dieser Asteroiden kommen direkt aus der Richtung der Sonne, was ihre Sichtbarkeit erschwert.

Was verbergen die Tauriden wirklich?

Der Tauriden-Schwarm ist der größte Trümmerschwarm in unserem Sonnensystem und könnte ein Hotspot für potenziell gefährliche Objekte sein. Der Ursprung dieses Schwarmes geht auf einen Kometen zurück, der vor etwa 10.000 Jahren auseinanderbrach. Ein Überbleibsel aus diesem Drachenabenteuer ist der Komet 2P/Encke, der die Sonne alle drei Jahre umrundet und dabei streckenweise gefährlich nah an der Erde vorbeizieht. In jedem Herbst durchqueren wir die Ausläufer dieses Schwarmes, was zu einem atemberaubenden Sternschnuppenregen führt.

Kleinere Trümmer sind nicht das einzige Grab von Gefahren – viele Astronomen vermuten, dass im Tauriden-Schwarm auch große Objekte zwischen hundert Metern und mehreren Kilometern lagern. Doch neue Daten deuten auf eine positive Entwicklung hin.

Details der neuesten Forschungen

Ein Team unter der Leitung von Quanzhi Ye von der University of Maryland hat genau untersucht, wie hoch das Risiko von bislang unbekannten Asteroiden im Tauriden-Schwarm tatsächlich ist. „Wir nutzten die Gelegenheit, um den Schwarm genau zu beobachten, als er sich unserer Erde näherte“, erklärt Ye. Mithilfe des Teleskops der Zwicky Transient Facility (ZTF) suchten sie gezielt nach größeren Brocken, die sich unter dem dichten Staub des Schwarmes verstecken könnten.

Das Ergebnis? „Wir stellen glücklicherweise fest, dass sich im Schwarm nur eine Handvoll großer Asteroiden verstecken könnte – wahrscheinlich nur zwischen neun und 14“, berichtet Ye. Der Schwarm ist einfach nicht dicht genug, um mehr als das zu beherbergen. „Diese Erkenntnisse zeigen, dass das Ursprungsobjekt des Schwarmes wahrscheinlich näher an zehn als an 100 Kilometer Durchmesser war“, fügt Ye hinzu. Das hat direkte Auswirkungen auf die potenzielle Anzahl und Größe hinterbliebener Trümmer.

Ein Aufatmen, aber wachsam bleiben!

Obwohl die unmittelbare Gefahr durch den Tauriden-Schwarm nicht vollständig beseitigt ist, ist sie nun geringer. „Die Wahrscheinlichkeit, dass ein großer Asteroid aus diesem Schwarm die Erde trifft, ist viel niedriger als wir dachten. Dies sind großartige Nachrichten für die planetare Verteidigung“, so Ye weiter. Astronomen werden auch weiterhin wachsam sein, um die Sicherheit der Erde zu gewährleisten.

Wie sieht die Zukunft der Forschung aus?

Die nächsten Gelegenheiten, um den Tauriden-Schwarm eingehend zu beobachten, bieten sich im Jahr 2025 und darüber hinaus. „Wir werden unsere Arbeit fortsetzen und hoffen, durch diese Beobachtungen wertvolle Erkenntnisse über die Entstehung kleinerer Himmelsobjekte wie Kometen und Asteroiden zu gewinnen“, so Ye abschließend. Diese Erkenntnisse sind nicht nur für die Überwachung von Asteroiden von Bedeutung, sondern erweitern unser Wissen über das gesamte Sonnensystem. Die Astronomen stehen vor einer spannenden Zukunft!