UBS feiert den Ausstieg aus Numarics – Basellandschaftliche Kantonalbank übernimmt
2024-12-09
Autor: Laura
Die UBS zieht sich elegant aus ihrer Beteiligung an Numarics zurück und überlässt das Ruder nun der Basellandschaftlichen Kantonalbank, die plant, das Fintech mit ihrer problematischen Tochter Radicant zu fusionieren.
Ob diese Zusammenführung endgültig sein wird, bleibt abzuwarten, doch Insider berichten, dass die UBS sich über diesen "Coup" freut. Der Rückzug von Numarics könnte für die Großbank vorteilhaft sein, da ihr Engagement sonst riskant geworden wäre.
Johannes Minho, ein früherer Schlüsselspieler bei UBS und Gründer des Startup-Finanzierers FiveT Capital, war entscheidend daran beteiligt, Numarics finanzielle Unterstützung zu bieten. Seine Rückkehr zu UBS als Co-Head der Alternative Investment Solutions im CIO-Bereich eröffnete der Bank die Möglichkeit, in das Zürcher Fintech zu investieren. Berichten zufolge wurden etwa 10 Millionen Euro in dieses Startup-Vehikel investiert.
Im Jahr 2023 lobte UBS die „strategische Partnerschaft“ mit Numarics, die als „Digitalisierer“ der Treuhandbranche gilt. Der Zugang zu einem riesigen Kundenkreis durch UBS schien zunächst vielversprechend.
Allerdings wird das Geld der UBS schnell für den Kauf einer klassischen Treuhandfirma, Keaton, verwendet, deren Gründer mittlerweile die Numarics verlassen haben, um sich erneut selbstständig zu machen. Trotz der Ansprüche auf Digitalisierung scheint viel Arbeit in der Numarics über Excel im Kosovo zu laufen, wo der Gründer des Unternehmens herkommt.
In den kommenden Monaten von 2024 könnte bei UBS die Unsicherheit über die Numarics-Investition zunehmen. Fragen hinsichtlich Minhos Rolle – er hatte Numarics einst als investitionswürdig erachtet – könnten aufkommen, da er nun in den oberen Rängen der Bank ist. UBS versichert, strenge Regeln und Kontrollprozesse anzuwenden, um Interessenskonflikte zu vermeiden.
Trotz dieser Beteuerungen hat die Bank möglicherweise kalte Füße bekommen. Dank der Basellandschaftlichen Kantonalbank, die vor zwei Monaten ihre Fusion mit Numarics bekannt gab, konnte die UBS endlich ihren Anteil an diesem "heißen" Investment abstoßen.
Das Risiko von Numarics liegt nun nicht mehr in Zürich, sondern in Liestal – dem Hauptsitz der Baselland-KB. Dort wird optimistisch angenommen, dass die Fusion zwischen Radicant und Numarics wie geplant zustande kommt.
In einer Zeit, in der die Finanzbranche ständig im Wandel ist, bleibt abzuwarten, welche neuen Herausforderungen und Chancen sich aus diesen Entwicklungen ergeben.