Zehn Verletzte bei schrecklichem Unfall: Wie wichtig sind Sicherheitsgurte wirklich?
2024-11-27
Autor: Alina
Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich am Dienstag im aargauischen Koblenz, als ein Postauto mit einem Pkw kollidierte. Der Aufprall war so heftig, dass der Bus von der Straße rutschte und an einem Hang in Richtung der Aare ins Rutschen geriet. Schon am Folgetag ist klar, dass der Autofahrer aus bislang ungeklärten Gründen auf die Gegenfahrbahn geriet und dort frontal mit dem Postauto zusammenstieß. Insgesamt wurden zehn Personen verletzt. Im Postauto befanden sich vier Erwachsene und vier Kinder, sowie der Chauffeur. Besonders tragisch: Ein Kind im Bus wurde schwer verletzt und musste mit einem Helikopter ins Krankenhaus geflogen werden. Der 20-jährige Autofahrer erlitten ebenfalls schwere Verletzungen und wurde ebenfalls mit einem Helikopter transportiert. Sieben weitere Buspassagiere trugen leichte Verletzungen davon. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Ähnliche Vorfälle in der Vergangenheit zeigen die Gefahren auf den Straßen: Vor zehn Jahren ereignete sich in Endingen AG ein vergleichbar schwerer Unfall, als ein Linienbus mit einem Lastwagen kollidierte. Bei diesem Vorfall verloren zwei Buspassagiere ihr Leben, und fünf weitere wurden verletzt. Der Lastwagenfahrer wurde 2017 zu zwei Jahren Freiheitsstrafe auf Bewährung sowie zu einer Geldstrafe von 5000 Franken verurteilt.
Eine Frage, die nach dem Unfall in Koblenz aufkommt, ist die Notwendigkeit von Sicherheitsgurten in Bussen. Tatsächlich haben nicht alle Linienbusse und Postautos entsprechende Vorrichtungen. Im betroffenen Postauto gab es keine Gurte. Dies wirft die Frage auf, ob die Einführung von Sicherheitsgurten in Bussen die Sicherheit erhöhen könnte. Christoph Leibundgut, Mediensprecher der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU), empfiehlt, dass in Fahrzeugen mit Gurten diese auch genutzt werden sollten. "Wenn es zu einem Unfall kommt oder der Bus plötzlich bremsen muss, kann ein Gurt entscheidend sein, um Verletzungen zu vermeiden," so Leibundgut. Auch auf kurzen Fahrten können Gurte wichtig sein. Wer im Bus steht, sollte sich zudem festhalten, um das Risiko von Stürzen zu minimieren.
Statistiken zu Unfallzahlen machen ebenfalls nachdenklich. Im Jahr 2023 gab es in der Schweiz insgesamt 74 Unfälle mit Bussen im öffentlichen Straßenverkehr, dabei starben drei Fahrgäste und 65 weitere erlitten schwere Verletzungen. Zum Vergleich: In der gesamten Straßenverkehrsstatistik wurden 18'254 Unfälle registriert, bei denen 228 Menschen ums Leben kamen und über 3800 schwer verletzt wurden.
In Anbetracht dieser Zahlen stellt sich die Frage, ob möglicherweise eine Erhöhung der Sicherheitsstandards in öffentlichen Verkehrsmitteln erforderlich ist, um solche tragischen Unfälle in Zukunft zu vermeiden. Es bleibt abzuwarten, wie die Behörden auf diese Vorfälle reagieren werden und ob sie die Sicherheitsvorkehrungen für Busse und andere öffentliche Verkehrsmittel überdenken.